Etwas überraschend stehen sowohl die AS Eupen als auch KAA Gent nach vier Spieltagen im unteren Drittel der Tabelle. Beide Mannschaften haben vor Saisonbeginn angegeben, höhere Ziele verfolgen zu wollen. Bei Eupen ging es darum, frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen. Bei Gent träumen die Fans insgeheim vom Landesmeistertitel.
Nun haben beide Mannschaften drei von zwölf möglichen Punkten - zu wenig für die gestiegenen Ansprüche auf beiden Seiten.
Bei Gent wurde in der Zwischenzeit der Coach ausgetauscht. Unter dem neuen Trainer Lazlo Bölöni gab's zumindest am letzten Spieltag den ersten Sieg in dieser Saison. Etwas, auf das die Fans in Eupen noch warten. Zwar hat die Mannschaft von Trainer Beñat San José in dieser Spielzeit erst einmal verloren, aber die drei Punkte sind auch am Kehrweg zu wenig.
Gegen Gent wird sich das Gesicht der Mannschaft möglicherweise stark verändern. Jonathan Héris fehlt wegen der Rotsperre aus dem Sint-Truiden-Spiel. Für ihn können möglicherweise Andreas Beck oder auch Adriano spielen.
Adriano ist aber auch eine Option für die linke Abwehrseite. Hier hat der Coach sogar noch mehr Auswahlmöglichkeiten. Kapitän Nils Schouterden oder auch der wieder genesene Senna Miangue kämpfen um den Platz auf der linken Abwehrseite. Ein Konkurrent auf dieser Seite, Silas Gnaka, verlässt die AS Eupen in Richtung Türkei.
Auch in den anderen Mannschaftssektoren wird es beim Spiel der AS gegen Gent wohl auch zu Veränderungen kommen. Möglicherweise kommt Victor Vazquez im Mittelfeld zum Zuge. Der Spanier ist nach Aussage von Trainer Beñat San José noch nicht hundertprozentig fit, aber kann dennoch zum Zuge kommen.
Ein Spieler, der nach seiner Rückkehr an den Kehrweg schon einige Empfehlungsschreiben abgegeben hat, ist der Bosnier Smail Prevljak, der sich im Training mit seinen neuen Mannschaftskollegen schon gut eingelebt hat und das gemacht hat, was von einem Stürmer erwartet wird: Tore schießen! Es gilt als wahrscheinlich, dass der Bosnier gegen Gent von Beginn an spielen wird.
Schon bei seinem Debüt Anfang Februar, als Prevljak als Leihspieler aus Salzburg an die Weser kam, stellte Prevljak seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Auch gegen Gent war Prevljak als Torschütze schon erfolgreich.
Für beide Clubs geht es auf jeden Fall darum, eine möglich drohende Krise abzuwenden und den Ansprüchen nicht weiter hinterher zu rennen. "Wir haben uns vorgenommen, das Spiel zu gewinnen", kündigt deshalb im BRF-Interview auch Niklas Dorsch an, der in dieser Saison vom deutschen Zweitligisten Heidenheim nach Gent gewechselt ist.
Christophe Ramjoie