Beñat San José verzichtete bei der Ausfahrt nach Kortrijk noch auf die beiden Neuzugänge Victor Vazquez und Adriano. Bei der Startelf gab es im Vergleich zur 0:4-Niederlage gegen Brügge eine Veränderung. Wie erwartet rückte Julien Ngoy in die Sturmspitze und verdrängte Carlos Embalo auf die Bank. Dort nahm auch zum ersten Mal Mamadou Koné Platz. Bei den Gästen fehlte mit Kofi ein Torschütze vom Überraschungssieg der "Kerels" beim Titelaspiranten Gent.
Die Schwarz-Weißen übernahmen im Guldensporenstadion erst einmal die Initiative und störten den Gastgeber schon früh im Spielaufbau. Torchancen kamen aber zunächst nicht zustande. Auch aus den ersten Eupener Standardsituationen sollte keine Gefahr hervorgehen. Nachdem Musona in der 24. Minute den öffnenden Pass auf die rechte Seite brachte, gab es den ersten Schuss auf das Tor in diesem Spiel. N'Dri zog nach innen und gab einen satten Schuss ab, der von Kortrijks-Schlussmann Jakubech abgewehrt wurde.
Drei Minuten später zirkelte Musona einen Freistoß von der halblinken Seite über die Mauer des Gegners auf den Querbalken. Eupen spielte nach wie vor ganz ansehnlich und der ein oder andere Fan fragte sich bei dem recht überzeugenden Auftritt der Weserstädter, wer in dieser Mannschaft in Zukunft für Adriano oder Vazquez weichen soll. Vielleicht wird Adriano in Zukunft mehr auf dem linken Flügel zum Einsatz kommen.
In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs schien ein Konter der Eupener schon vertan, als der Ball noch bei Cools landete. Der defensive Mittelfeldmann zog aber zu zentral ab und konnte Jakubech im Tor der Hausherren nicht ernsthaft verunsichern. 0:0 war der Stand zur Pause.
KVK-Coach Vanderhaeghe reagierte nach dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Hälfte und nahm Pape Gueye aus dem Spiel und brachte dafür Faïz Selemani.
Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff zog Nuhu verheißungsvoll von links in die Mitte. Sein anschließender Pass ließ dann aber zu wünschen übrig. Wenig später wurde Ngoy gut von Nuhu in Szene gesetzt, aber den Hauch zu spät und die Fahne des Linienrichters machte die Möglichkeit zunichte. Bei der nächsten Aktion der Eupener blieb die Fahne unten, als Peeters mit einem Lupfer die Abwehr aushebelte und der Kopfball von Ngoy nur am linken Pfosten landete. Die Chancen der Eupener häuften sich nun, aber ein Torjubel blieb aus.
Eine knappe halbe Stunde vor Spielende musste Julien Ngoy mit Krämpfen runter und Mamadou Koné feierte sein Comeback bei den Schwarz-Weißen. Der Ivorer spielte zuletzt am 19. Mai 2018 für die AS, am letzten Spieltag der Play-off II gegen Beerschot.
In der 66. Minute gab es den ersten Schuss aufs Eupener Tor durch den ehemaligen AS-Spieler Eric Ocansey. Der Schuss bereitete Ortwin De Wolf aber nur wenig Mühen. Für die Schlussviertelstunde kam Carlos Embalo für den insgesamt wenig in Erscheinung getretenen Nuhu um die linke Seite noch einmal wiederzubeleben.
Die Wiederbelebung ließ aber noch auf sich warten. Eupen kontrollierte nach wie vor über weite Teile das Geschehen auf dem Platz, ohne dabei zwingend torgefährlich zu werden.
In der vierminütigen Nachspielzeit gab es den zweiten Pfostentreffer der AS an diesem Abend. Diesmal landete der Schuss von Carlos Embalo am Gehäuse. Das war aber noch nicht alles. Einen Freistoß von Stef Peeters in der letzten Minute der Nachspielzeit klärte Kortrijks Schlussmann noch zur Ecke. Die Ecke führte zu nichts und so blieb es am Ende beim torlosen Remis.
Am vierten Spieltag empfängt die AS nächsten Samstag Sint Truiden um 16:15 Uhr im heimischen Kehrwegstadion.
Christophe Ramjoie