Es hatte schon etwas Verwunderliches, als Weltstar Adriano bei der AS-Pressekonferenz im Vorfeld zum Kortrijk-Spiel der nationalen Fußballpresse ganz brav Rede und Antwort stand und vor allen Dingen zu seiner Vergangenheit als Profifußballer befragt wurde. Sevilla, Barcelona oder auch Besiktas Istanbul sind klangvolle Namen im europäischen Fußball. Da passt die AS Eupen irgendwie nicht rein. Deswegen sind die Fachleute auch etwas verwundert, dass ausgerechnet solch ein Spieler in dieser Saison für die Schwarz-Weißen auflaufen soll.
Adriano hat in der Vergangenheit 29 Titel eingefahren und auch in Eupen möchte er gerne dabei helfen, dass die Mannschaft nach Jahren im Kampf gegen den Abstieg den nächsten Schritt macht.
Der 35-jährige Adriano war bis vor zwei Wochen noch in der brasilianischen Serie A aktiv und gilt als fit, auch wenn er sich selbst liebend gerne noch eine Woche geben möchte, bevor er für die AS Eupen auflaufen möchte. Coach Beñat San José sieht den Brasilianer aber möglicherweise schon einsatzbereit fürs Spiel in Kortrijk.
Erst beim letzten Training mit der Mannschaft war Adriano nach zehntägiger Quarantäne mit dabei. Von den Mannschaftskollegen ist Adriano nur der ehemalige deutsche Nationalspieler Andreas Beck aus seiner Zeit bei Besiktas bekannt. Beck spielt aber bislang noch keine Rolle bei den Schwarz-Weißen.
Möglicherweise wird beim Spiel in Kortrijk ein Personalwechsel im Sturm stattfinden. Mamadou Koné scheint fit genug, um die Offensivflaute beheben zu können. Carlos Embalo wirkte in der Sturmspitze etwas unbeholfen.
In Kortrijk trifft die Mannschaft von San José auf einen gut organisierten Block. Nach der Auftaktniederlage sorgten die Kerels in der letzten Woche mit einem Sieg beim Titelaspiranten Gent für Aufsehen. Moffi, einer der Torschützen aus dem Gent-Spiel, ist auf jeden Fall gegen die AS nicht mit dabei.
Bei der AS Eupen kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen: Bis auf Amara Baby und Senna Miangué sind alle Spieler verfügbar. Im Guldensporenstadion sind die Ambitionen der AS, nicht zuletzt auch wegen der gestiegenen Saisonansprüche nach den Verpflichtungen einiger klangvoller Namen, deutlich gewachsen.
Christophe Ramjoie