Der Kampf gegen Rassismus ist gerade voll entbrannt. Martin Luther King träumte in den 1950er Jahren von einer Welt, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder Religion. Davon sind wir aber auch 2020 weit entfernt, wie der Tod von George Floyd bewiesen hat.
Im Kampf gegen Rassismus setzt auch der Fußballprofi Christian Kabasele immer wieder starke Zeichen mit öffentlichen Posts in den sozialen Netzwerken, die sich mit dem Rassismusptoblem auseinandersetzen. Kabasele, der Fußballprofi mit kongolesischen Wurzeln, streckt Rassisten in seinem Post unverblümt den ausgestreckten Mittelfinger entgegen und bekommt dafür in den sozialen Netzwerken viel Zuspruch.
Kabasele glaubt, dass durch die Geschehnisse in den USA die Leute noch einmal verstanden haben, dass es ein reales Problem gibt. Für Kabasele ist es so, dass ein Mensch mit schwarzer Hautfarbe weniger Chancen hat, sein Leben zu meistern und sich deutlich mehr einsetzen muss, um etwas zu erreichen. Kein Mensch darf wegen seiner Hautfarbe sterben, aber momentan sieht Kabasele eine Entwicklung, die möglicherweise Bewegung in den Kampf gegen Rassismus bringt.
Den Rassismus auszumerzen ist für Kabasele eine Illusion. Rassismus werde es immer geben, egal ob jetzt oder in zehn bis zwanzig Jahren. Was jetzt zu machen sei, ist die Akte von Rassismus verringern. Die Rassisten sollen sich nicht mehr so frei äußern dürfen, wie es zurzeit für Kabasele noch der Fall ist. Ein Jahr ohne rassistischen Vorfall hält er für ausgeschlossen, aber wenn alle es als eine Herausforderung sehen, ist es vielleicht eines Tages zu schaffen.
Auch Kabasele hat in seiner Karriere schon einige rassistische Vorfälle erleben müssen. In seiner Zeit im bulgarischen Razgrad haben sich die Vorfälle gehäuft. Auch beim Spiel des KRC Genk in Kortrijk vor einigen Jahren war Kabasele Opfer von Rassismus. Es habe ihn geschmerzt, sagt er. Es sei nie schön, herabgestuft zu werden , nur weil man eine andere Hautfarbe hat. Es dürfe einfach keine Rolle spielen, welche Hautfarbe man hat.
Die Geschehnisse in den letzten Wochen wertet Kabasele als positiv, vielleicht ist der Juni 2020 so etwas wie ein Wendepunkt im Kampf gegen Rassismus.
Christophe Ramjoie