Wenn es draußen den langersehnten Regen gibt, dann muss die Turngruppe des Eupener Turnvereins kreativ nach Lösungen suchen, um ein Outdoortraining anbieten zu können. "Es hat ja damit angefangen, dass erstmal gar nichts ging und alle zuhause trainieren mussten", sagt Achim Pitz, Trainer beim TV Eupen.
"Verschiedene Trainer haben den Kindern Übungen für zuhause mitgegeben, teilweise auch Videotrainingseinheiten gemacht. Seit ein paar Wochen ist das Training draußen wieder möglich. Da war natürlich Improvisation gefragt."
Stufenbarren, Reck und Schwebebalken bleiben vorerst im Geräteraum. Es wäre auch zu umständlich gewesen, die schweren Geräte eigens auf den Sportplatz des Eupener Stadions zu karren. Stattdessen ziert eine Vielzahl bunter Isomatten, die die Athletinnen von zuhause mitgenommen haben, den gepflasterten Boden. Alles andere musste mühselig in die offene Pausenhalle transportiert werden.
Das Training draußen findet unter strengen Auflagen statt. Das Material muss ständig desinfiziert werden. Das schwierigste ist aber die Einhaltung der Distanz. Hier arbeiten die Verantwortlichen mit visuellen Hilfestellungen.
Nach der wochenlangen Zeit ohne Gruppentraining sind die jungen Turnerinnen nur froh, dass es nun doch auch wieder in der Gruppe losgeht - wenn auch draußen. "Es war ein großes Loch so ohne Turnen, weil man verbringt viel Zeit mit dem Training und plötzlich hat man nichts mehr gemacht, da musste man schon versuchen, zuhause irgendwas zu machen", so die 13-jährige Turnerin Franka Patzer.
Ab der kommenden Woche soll es wieder in die Halle gehen, aber auch dort ist an ein normales Training erst einmal nicht zu denken. "Was uns noch Probleme bereiten könnte, ist die Zwanzig-Personen-Regel. Wir haben doch einige Gruppen, die größer als zwanzig Personen sind. Dazu müssen wir Lösungen finden, wie wir die Gruppengröße reduzieren," sagt Achim Pitz.
Das Outdoortraining bereitet den jungen Sportlerinnen sichtlich Spaß, aber: "es ist schöner in der Halle", sagt Franka Patzer abschließend.
Christophe Ramjoie