Wenn es zu einem direkten Vergleich zwischen zwei abstiegsbedrohten Mannschaften kommt, ist der Sportjournalist dazu geneigt, von einem Sechs-Punkte-Spiel zu sprechen. Das Duell zwischen der AS Eupen und Cercle Brügge ist ein solches Spiel.
Zwölf Punkte beträgt der Vorsprung der Eupener auf den Tabellenletzten Cercle Brügge, aber nach Einschätzung von Nils Schouterden steht Cercle Brügge völlig zu Unrecht auf dem letzten Platz. Cercle Brügge habe in den letzten Wochen oft eine starke Leistung gezeigt, musste sich am Ende dann aber doch geschlagen geben.
Die Situation von Cercle sei daher auch nicht mit der von Lokeren aus der letzten Saison vergleichbar. Lokeren war eine Mannschaft ohne den nötigen Willen, sich gegen den Abstieg aufzubäumen. Das ist in Brügge, nach Meinung von Nils Schouterden, ganz klar anders. Die Leistungen der letzten Wochen seien ein Beleg dafür.
Das Spiel in Eupen ist für Cercle Brügge so etwas wie die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt. Den letzten Strohhalm möchte die Mannschaft aus Brügge gerne greifen und rechnet mit der Unterstützung von zahlreichen Fans. Der Verein übernimmt im Kampf gegen den Abstieg die Transport- und Eintrittskosten der Fans für das Spiel im Kehrwegstadion.
AS Eupen auf der Hut
Coach Beñat San José stehen alle Spieler zur Verfügung. Musona konnte nach seinen Leistenproblemen wieder normal trainieren. Jens Cools kann nach seinem Nasenbruch im Spiel bei Waasland entscheiden, ob er gegen Cercle mit oder ohne Maske spielen wird. Es gilt als wahrscheinlich, dass Jordi Amat nach seiner Gelbsperre wieder in die Startelf zurückkehren wird. Menno Koch wird wohl wieder auf der Bank Platz nehmen müssen.
Eine neue Wende gab es unterdessen in der Soap rund um den Stürmer Peñaranda. Der Venezolaner ist wieder zu seinem Stammverein Watford zurückgekehrt. Das Hin und Her rund um Peñaranda in der Woche vor dem wohl wichtigsten Spiel des Jahres hat laut Coach aber keinen Einfluss auf die Trainingsarbeit seiner Mannschaft gehabt, die sehr fokussiert auf das Spiel hingearbeitet hat. Die Stärke der Eupener Mannschaft sei in dieser Saison die mannschaftliche Geschlossenheit.
Nils Schouterden, der fast schon abgeschrieben war zu Saisonbeginn, hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet und gehört nun zu den gesetzten Spielern bei der AS. Schouterden spricht davon, dass es in dieser Saison eine Einheit in der Kabine gibt - im Gegensatz zur letzten Spielzeit, als es seiner Meinung nach mehrere Gruppen innerhalb der Mannschaft gab.
Schouterden fühlt sich sogar so wohl, das er über eine Vertragsverlängerung am Kehrweg nachdenkt. Bevor es aber soweit ist, soll aber erst einmal das Spiel gegen Cercle gewonnen werden, um ein weitere Saison im belgischen Fußball-Oberhaus abzusichern.
Christophe Ramjoie