Die Partie Standard-Arsenal lockte rund 24.000 Zuschauer ins Lütticher Maurice-Dufrasne-Stadion. Eine Bestmarke nach zehn Jahren auf europäischem Parkett für die Rouches. Um sicher in die K.O.-Phase zu kommen, benötigten die Lütticher einen 5:0-Erfolg gegen die Londoner. Die Lütticher legten daher gegen die junge Garde "Gunners" stark los und versuchten, die Mannschaft aus London von der ersten Minute an unter Druck zu setzen.
In der zwölften Minute hatte der in der Meisterschaft gesperrte Mehdi Carcela eine Doppelchance, die Rouches in Führung zu bringen. Eine Minute später machte der Führungstreffer von Guimaraes in Frankfurt die Runde, eine gute Nachricht aus Sicht der Lütticher im Hinblick aufs zu diesem Zeitpunkt immer noch mögliche Erreichen der nächsten Runde. Eine weitere Minute später bewahrte Lüttichs Schlussmann Bodart gegen Smith Rowe seine Mannschaft vor einem Rückstand.
Standard übernahm im Anschluss wieder die Kontrolle über die Partie, musste sich in der 27. Minute aber erneut beim Schlussmann Bodart bedanken, nicht in Rückstand zu geraten beim Schuss von Saka aus spitzem Winkel.
Unterdessen gelang den Frankfurtern in der heimischen Arena nach einer gespielten halben Stunde der Ausgleich durch da Costa (1:1). Die Nachrichten aus Hessen wurden aus Lütticher Sicht nicht besser, denn Frankfurt legte wenig später durch Kamada nach und ging mit 2:1 in Führung. Nun mussten gegen die Gunners fünf Tore her, um doch noch in die K.O.-Phase der Europa League einzuziehen. Kurz vor der Pause bewahrte ein glänzend aufgelegter Bodart seine Mannschaftskollegen vor dem Rückstand.
Keine zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgte Samuel Bastien mit einem abgefälschten Schuss von der zweiten Reihe für die Führung der Rouches. Sclessin schöpfte Hoffnung, vielleicht doch eine irre Europacup-Geschichte schreiben zu können.
Ein Sturmlauf der Lütticher auf dem Platz blieb aber aus, auch weil Arsenal trotz des Rückstands die Kontrolle zurückgewinnen konnte. In der 69. Minute wurde die Hoffnung noch ein Stückchen weiter genährt, als erneut ein abgefälschter Ball im Tor der Gunners landete. Amallah war der Torschütze zum 2:0 und die Lütticher Fans kamen nun ihrer Rolle nach.
Rund dreizehn Minuten vor dem Spielende erzielte Arsenal-Kapitän Lacazette den Anschlusstreffer für die Gunners. Zwei Minuten später legten die Gunners nach und Saka erzielte den Ausgleich zum 2:2.
Zwei Minuten vor dem Ende erwachte Sclessin dann aus seinem Fan-Boykott, da Guimaraes in Frankfurt den Ausgleich erzielen konnte und am Ende sogar mit 3:2 in Frankfurt gewinnen konnte. Das Lütticher Unentschieden war aber zu wenig.
Standard Lüttich muss sich trotz acht erzielter Punkte aus dem Wettbewerb verabschieden. Arsenal und Frankfurt ziehen in die nächste Runde ein. Am Sonntag wartet Anderlecht.
Christophe Ramjoie