Volle Hütte im Eupener Kehrwegstadion für das Derby der AS gegen Standard Lüttich. Zum ersten Mal seit Jahren gab es wieder eine erstdivisionswürdige Kulisse am Kehrweg.
Beñat San José war gegen Standard Lüttich wenig kreativ in der Mannschaftsaufstellung und vertraute erneut der Elf, die in den letzten Spielen der Hinrunde den Umschwung geschafft hatte.
Standard-Trainer Michel Preud'homme veränderte seine Startelf auf gleich vier Positionen, um im ungeliebten Kehrwegstadion die Wende nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie einzuläuten.
Vor dem Anpfiff wurden Nils Schouterden und Danijel Milicevic für 100 Einsätze im Dress der AS geehrt. Kapitän Siebe Blondelle sogar für 150.
Eupen legte gegen Lüttich gut los, die erste halbe Möglichkeit hatten aber die Lütticher in der siebten Minute durch Sturmspitze Renaud Emond. Der Ball ging per Hacke des Lütticher Stürmers links vorbei am Eupener Kasten.
Erst noch Glück für die AS, als Amallah in der 14. Minute den Ball, nach herrlichem Zuspiel Carcelas, nur an der Latte unterbringen konnte. Im Nachgang der Szene landete der flache Schuss von Lüttichs Kapitän Mpoku im Netz. Andreas Beck hatte den Ball unhaltbar abgefälscht.
Eupen tat sich nach vorne schwer. In der 22. Minute ließ De Wolf im Eupener Tor den Schuss von Carcela abtropfen. Den Nachschuss setzte Mpoku diesmal neben das Eupener Tor. Standard hatte die Kontrolle über das Spiel. In der 27. Minute war Bolingi dann doch mal der Lütticher Abwehr entwischt, machte dann aber zu wenig aus der Chance.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde erneut ein schwungvoller Angriff der Gäste. Mpoku wurde nicht angegriffen, konnte auf rechts auf Carcela auflegen. Ortwin De Wolf klärte den Schuss des Marokkaners mit dem Fuß.
In der 36. Minute war De Wolf beim Schuss aus der Drehung von Renaud Emond geschlagen. Diesmal rettete der Pfosten die Eupener vor einem erneuten Gegentreffer.
Wenige Augenblicke vor dem Gang in die Kabinen zappelte das Leder erneut im Netz der Eupener nach Kopfball Zinho Vanheusdens. Der Unparteiische hatte aber zuvor ein Foul des Lütticher Abwehrspielers erkannt und der Treffer wurde nicht gegeben. Die AS war mit dem 0:1-Rückstand zur Pause noch gut bedient.
Ein Fehler von Olivier Verdon wurde der AS in der 48. Minute beinahe zum Verhängnis. Ortwin De Wolf konnte gegen Renaud Emond die Situation klären. Die Riesenchance zum Ausgleich gab es in der 54. Minute, als sich der Standard-Schlussmann beim Herauslaufen etwas verschätzte. Danijel Milicevic schaffte es aber nicht, den Ball im Tor der Gäste unterzubringen.
Das machte zwei Minuten später Nils Schouterden nach starker Vorarbeit von Jon Bautista. Der Kehrweg erwachte endlich aus seinem Dornröschenschlaf! Lüttichs Coach Preud'homme brachte für die letzten 25 Minuten Maxime Lestienne und Obbi Oulare. Ein deutliches Signal, dass der Coach des Europa-League-Teilnehmers nicht zufrieden war mit dem Spielstand.
Die AS hatte nach dem Ausgleichstreffer deutlich Auftrieb, während Lüttich nicht mehr in die Dominanz aus der ersten Halbzeit zurückfinden konnte.
Eine knappe Viertelstunde vor Schluss erneut ein starker Vorstoß über die linke Eupener Angriffsseite durch Nils Schouterden. Bautista im Anschluss mit der Chance. Zwei Minuten später eine ähnliche Szene wie die, die zum Ausgleich geführt hatte. Diesmal ging der Schuss von Schouterden am langen Eck vorbei.
Für die Schlussphase kam mit Duje Cop ein weiterer Stürmer bei den Lüttichern. Bei Eupen Toyokawa für Danijel Milicevic und Menno Koch für den Torschützen Nils Schouterden. Der Eupener Japaner hielt in der 87. Minute einfach mal frech drauf und zwang Lüttichs Schlussmann Bodart zum Abtauchen.
In der Nachspielzeit wurde es dann noch einmal brenzlig für die AS, als Mpoku von den Beinen geholt wurde rund fünf Meter von der Strafraumgrenze. Das Siegtor der Lütticher sollte aber noch fallen. Samuel Bastien erzielte es wenige Augenblicke später, 1:2 war der Endstand.
Am kommenden Samstag geht es für die AS nach Zulte-Waregem.
Christophe Ramjoie