Ein Spiel wie jedes andere ist das Derby am Kehrweg gegen Standard Lüttich am Samstagabend nicht. Während an normalen Spieltagen immer zwischen 3.000 bis 3.500 Zuschauer im Kehrwegstadion sind, ist das Stadion für das anstehende Derby fast restlos ausverkauft. Das war zuletzt am 6. Februar 2011 der Fall, als Standard Lüttich, das erste und einzige Mal im Eupener Kehrwegstadion, gewinnen konnte.
Ein schlechtes Vorzeichen also aus Sicht der AS? Zeit, einmal vor vollem Haus gegen Lüttich zu gewinnen, findet AS-Trainer Beñat San José.
Die Bilanz der Eupener daheim gegen Lüttich ist ganz ordentlich. Nie konnten die Lütticher seit dem Wiederaufstieg der Eupener im Kehrwegstadion gewinnen. In der letzten Saison gab es einen knappen 2:1-Erfolg der Eupener. Lüttich ist also gewarnt, zumal es auswärts für die Rouches nicht immer rund läuft.
Die Spieler der AS strotzen vor Selbstvertrauen nach der Länderspielpause. Coach Beñat San José hat in den letzten beiden Trainingswochen genau die Intensität bei den Einheiten gespürt, die es braucht, um in ein solches Derby zu gehen. Die Rollen sind klar verteilt: Standard Lüttich ist als Meisterschaftskandidat der klare Favorit am Kehrweg, Eupen ist der Underdog.
Eine Rolle, die Eupens Coach gegen den großen Trainer Michel Preud'homme nur zu gut kennt. Zwei Mal traf der Spanier in seiner Zeit in Saudi Arabien auf den ehemaligen Welttorhüter des Jahres. Einmal gab es gegen den großen Favoriten eine Niederlage. Einmal konnte Beñat San José den großen Favoriten mit einer schwächeren Mannschaft im Landespokal Saudi Arabien bezwingen. Vielleicht auch wieder ein Zeichen, denn im Hinspiel war die AS den Lüttichern gnadenlos unterlegen.
Der Außenseiter Eupen kann gegen Lüttich fast auf den gesamten Kader zurückgreifen. Sulayman Marreh fehlt angeschlagen und die beiden Ivorer Silas Gnaka und Jean Thierry Lazare stehen mit der U23-Auswahl der Elfenbeinküste im Finale des Afrika-Cups.
Das Derby beinhaltet ohnehin genügend Stoff für die Gazetten. Mbay Leye, einst Torschütze bei der AS gegen die Lütticher, ist in der Zwischenzeit als Co-Trainer an der Maas aktiv und hat seine Zeit in Eupen nicht in bester Erinnerung.
Jonathon Bolingi hat 2017 seine ersten Schritte in der belgischen Liga bei Standard Lüttich gemacht, sich bei den Rouches aber nie durchsetzen können.
In Eupen konnte der Stürmer immerhin drei Mal treffen. Die AS will gegen Lüttich als starkes Kollektiv auftreten, dann, so ist Kapitän Siebe Blondelle überzeugt, kann die AS zuhause Standard Lüttich schlagen.
Christophe Ramjoie