Im Vergleich mit dem Sieg gegen Russland änderte Nationaltrainer Roberto Martinez seine Startelf gleich auf sieben Positionen.
Bei den Zyprern fehlte Standard-Lüttich-Profi Konstantinos Laifis wegen einer Sperre, die der Verteidiger sich nach dem Aufeinandertreffen mit Russland eingehandelt hatte.
Die Belgier wollten die bis dahin beinahe perfekte Qualifikationskampagne mit neun Siegen in genau so vielen Spielen mit einem zehnten Sieg beenden. In den ersten Minuten der Partie musste sich die ungewöhnliche Startelf der Roten Teufel erst einmal gegen die kompakt stehende Mannschaft der Gäste zurecht finden. In der zehnten Minute gab es den ersten ordentlich herausgespielten Angriff über die rechte Angriffsseite. Hans Vanaken, der von Thorgan Hazard bedient wurde, konnte den Ball unbegreiflicherweise nicht im Tor der Zyprer unterbringen.
In der 14. Minute schnappte sich Nicholas Ioannou das Leder nach einem schwachen Pass von Eden Hazard auf Kevin de Bruyne und stürmte dann auf Simon Mignolet zu. Da die Abwehrspieler nicht eingriffen, gerieten die Belgier mit 0:1 in Rückstand. Der dritte Gegentreffer der Roten Teufel in dieser Qualifikationskampagne. Zwei Minuten später sorgte Christian Benteke etwas kurios auf dem Boden liegend für das 1:1, nachdem Carrasco den Ball gerade so im Spiel gehalten hatte. Keine zwei Minuten später folgte die nächste Chance der Teufel. Zyperns Keeper konnte den Schuss von Kapitän Eden Hazard zur Ecke klären.
Danach folgte lange Zeit zu wenig von den Spielern, die sich eigentlich für die Europameisterschaft im kommenden Jahr empfehlen sollten. In der 35. Minute schien der verunglückte Schuss von Kevin De Bruyne eigentlich eine leichte Beute für den Schlussmann der Gäste. Neofytos Michael verschätzte sich total und der Ball zappelte im Netz. 2:1 für die Roten Teufel.
Vier Minuten vor der Pause folgte der nächste Treffer De Bruynes, diesmal ohne Unterstützung des gegnerischen Torhüters. Aus der Drehung landete der Schuss vom City-Profi im langen Eck. (3:1)
Damit war aber noch nicht Schluss im ersten Durchgang. Zwei Minuten später erhöhte der völlig freistehende Yannick Carrasco auf 4:1 für die Teufel nach Zuspiel von Kapitän Eden Hazard.
Keine fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte Yannick Carrasco eine erneute Unsicherheit des zyprischen Keepers nicht zum fünften Treffer der Teufel nutzen. Das Tor fiel wenige Augenblicke später. Christoforou Kypros lenkte die Hereingabe von der rechten Seite in die eigenen Maschen.
Eine knappe halbe Stunde vor Spielende war Schluss für Kapitän Eden Hazard. Für ihn kam Yari Verschaeren, der nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung den sechsten Treffer der Teufel um Zentimeter verpasste.
Zielstrebiger war da Christian Benteke in der 67. Minute nach Zuspiel von Kevin De Bruyne. Nach dem 6:1 war Schluss für De Bruyne und die Kapitänsbinde wanderte vom Oberarm des City-Spielers an den Arm von Toby Alderweireld, nach Hazard und De Bruyne der dritte Spielführer der Teufel an diesem Abend.
Gut siebzehn Minuten vor dem Ende hätte Christian Benteke eigentlich seinen dritten Treffer des Abends machen müssen. Diesmal setzte der Angreifer den Ball knapp neben den Kasten. Für den Doppeltorschützen war in der 79. Minute Schluss. Roberto Martinez brachte Divock Origi für die Schlussphase.
Zypern war bis zur 85. Minute komplett abgemeldet. Eine schöne Direktabnahme von Kyriakou wurde von den Zuschauern im Brüsseler Stadion höflich mit Applaus honoriert. Am Ende stand ein hoch verdienter, aber kein glanzvoller 6:1-Erfolg der Roten Teufel gegen Zypern. Der Stimmung im Stadion tat dies keinen Abbruch und die makellose Qualifikationskampagne konnte gebührend gefeiert werden.
Noch nie haben die Belgier eine Qualifikationskampagne mit zehn Siegen abgeschlossen. 40 Treffer haben die Roten Teufel in den zehn Spielen erzielt und nur drei Gegentreffer zugelassen. Ein erneuter Meilenstein für diese "goldene Generation", die bei der Jubläums-EM wieder zum Favoritenkreis gehören wird.
Ende November findet in Bukarest die Auslosung für die Europameisterschaft im kommenden Jahr statt. Die EM findet vom 12. Juni bis zum 12. Juli in zwölf verschiedenen europäischen Ländern statt.
Christophe Ramjoie