Die Deutschsprachige Gemeinschaft hat derzeit den Vorsitz des Koordinationsrates der belgischen Anti-Doping-Strukturen inne. "Deshalb war es für uns besonders wichtig, ganz nah am Puls der Zeit zu sein", sagt Sommerlatte.
3.200 kleinere und größere Änderungen sind in den neuen Welt-Anti-Doping-Code eingeflossen. "Die zwei wichtigsten Änderungen: Es gibt jetzt internationale Standards für die Bereiche 'Results Management' - also wie man mit den Ergebnissen einer Kontrolle umgeht - und Ausbildung und Prävention."
Gut ein Jahr Zeit
Bis 2021 müssen die neuen Standards umgesetzt werden. Klingt erstmal nach viel Zeit, aber die ist auch nötig. "Einerseits müssen juristische Arbeitsschritte unternommen werden. Dann muss redaktionelle Arbeit geleistet werden. Und dann muss das Ganze in den parlamentarischen Prozess eingebracht werden", erklärt Sommerlatte.
Außerdem müssen sich die belgischen Strukturen untereinander abstimmen, "damit wir nicht am Ende vier unterschiedliche Gesetzgebungen haben. Das Ganze sollte am Ende so harmonisch sein, dass man davon ausgehen kann, dass es in der Wallonie ähnlich gehandhabt wird wie in Ostbelgien oder Flandern."
Änderungen für die DG
"Die Dopingkontrollen werden weiter so durchgeführt, wie das bisher der Fall war. Im Bereich der Ausbildung und Prävention werden wir uns vielleicht nochmal ein bisschen dezidierter aufstellen. Was die Analysemethoden angeht, wird es neue Verfahren geben." Sommerlatte nennt zum Beispiel die Dried-Blood-Spot-Analyse, die nur eine kleine Menge Blut für einen Dopingtest benötigt.
Auch die Aufbewahrung von Proben wird in Zukunft anders laufen. "Es gibt eine ganze Menge von Punkten, die sich ändern werden. Meine Aufgabe ist jetzt, die 500 Seiten erstmal durchzulesen und zu analysieren, was tatsächlich für uns davon wichtig sein wird."
cr/km