Eigentlich ist die Favoritenrolle beim Spiel zwischen der AS Eupen und dem RSC Anderlecht klar verteilt. Eigentlich! Denn in dieser Saison läuft es noch nicht wirklich rund beim Rekordlandesmeister. Zwar konnte die Mannschaft am letzten Wochenende gegen Sint Truiden ein Ausrufezeichen setzen, aber den Veilchen fehlt es in dieser Saison an Konstanz. Daher befindet sich die Mannschaft in der eher ungewohnten unteren Tabellenregion wieder.
Für die AS ist der Verbleib im unteren Tabellendrittel nichts Außergewöhnliches. Die Mannschaft von Trainer Beñat San José will sich mit einem Heimsieg wieder ein Stück weiter nach oben arbeiten. "Die Zeit sei reif für den ersten Sieg zuhause", sagt ein selbstbewusster AS-Trainer bei der Abschlusspressekonferenz.
Zwei Mal hat es bereits auswärts geklappt, aber daheim hat die AS eine regelrechte Blockade was das Siegen anbelangt. An die Partie gegen den Rekordlandesmeister erinnern sich die Fans in der Weserstadt gerne zurück. Im letzten Jahr gab es einen knappen Heimerfolg über die Veilchen.
Das will die Mannschaft gerne wiederholen, auch wenn nur noch wenige Akteure aus der Vorsaison mit dabei sein werden. Für Hendrik van Crombrugge wird das Spiel gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber sicherlich ein ganz besonderes. Nach fünf Jahren am Kehrweg kehrt van Crombrugge mit den Anderlechtern nach Eupen zurück. Seine ehemaligen Weggefährten freuen sich auf das Wiedersehen mit einem der, nach Aussage des Eupener Trainers, besten Torhüter des Landes.
Bei Anderlecht muss der neue Trainer Franky Vercauteren weiterhin auf Nationalspieler Vincent Kompany verzichten. Das es auch ohne ihn geht, haben die Anderlechter an den letzten beiden Spieltagen unter Beweis gestellt und sich mit zwei Siegen in Folge ein wenig nach oben gearbeitet.
Für das Spiel gegen Anderlecht wird AS-Coach San José sein Team ein wenig verändern müssen im Vergleich zum 3:2-Erfolg über Ostende. Der Japaner Yuta Toyokawa fehlt verletzungsbedingt. Der wieder genesene Peñaranda könnte seinen Platz einnehmen. Ansonsten wird es wohl kaum Veränderungen geben. Nils Schouterden wird wohl wieder als linker Verteidiger spielen, eine Rolle, die dem Routinier zu liegen scheint und mit der er sich auch anfreunden kann.
Die AS möchte die Mini-Serie der Anderlechter von zwei Siegen in Folge gerne im eigenen Stadion beenden und selbst den zweiten Sieg in Serie landen. Überraschungen am Kehrweg hat es immer wieder gegeben!
Christophe Ramjoie