Für die Roten Teufel war der Sieg gegen den letzten der FIFA-Rangliste eigentlich nur reine Formsache, auch wenn dies arrogant klingen mag. Recht früh in der Partie sicherten sich die Teufel ihr Ticket für die vierte große Endrunde in Folge.
Durch eine Blessur verpasste Ex-AS-Spieler Hendrik van Crombrugge sein erstes Spiel der Roten Teufel von der Bank aus. Coach Roberto Martinez verzichtete im Mittelfeld auf den Einsatz des BVB Spielers Axel Witsel und brachte stattdessen Hans Vanaken. Es war das Startelfdebüt des Brüggers unter Roberto Martinez. Ansonsten gab es keine Überraschungen in der Startelf der Teufel.
Rund 35.000 Zuschauer wollten den finalen Schritt hin zur EM gegen San Marino im Brüsseler König Baudouin Stadion miterleben. Die Fans wollten Tore sehen. Die Amateurmannschaft aus San Marino startete wie erwartet weit zurückgezogen. Etwas unfreiwillig hatte der durch Toby Alderweirelds verunglückten Schuss touchierte Romelu Lukaku die erste Chance des Spiels in der 3. Minute.
Wenn die Teufel beschleunigten hatten die Gäste aus der Republik so ihre Mühe. Hans Vanaken kam nach starker Vorarbeit des Kapitäns Eden Hazard zum nächsten Abschluss. (8. Min)
Die Teufel waren überlegen, erspielten sich jetzt aber erst einmal nicht die Chancen im Minutentakt. Bis zur nächsten Gelegenheit mussten sich die Fans zehn Minuten gedulden, als Lukaku den Ball etwas kurios per Kopf übers Tor der Gäste setzte. Wenig später wirbelte Hazard die Gästeabwehr kräftig durcheinander, aber auch ihm gelang nicht das erste Tor des Abends.
San Marino verteidigte aufopferungsvoll gegen die übermächtigen Belgier. Timothy Castagne präsentierte sich in der 27. Spielminute gefährlich im Strafraum der Gäste konnte aber auch nicht treffen. Eine Minute später war es dann Romelu Lukaku der das 1:0 erzielen konnte. Es war der 50. Treffer des Inter-Spielers im Dress der Roten Teufel. Dieser Treffer war auch gleichbedeutend mit einer Belohnung für die Fans, denn in einer Twitter-Nachricht hatte Lukaku angekündigt im Falle seines 50. Tors im Dress der Nationalmannschaft 5000 Eintrittskarten für ein Spiel der Roten Teufel zu verschenken.
Keine drei Minuten später erhöhte Nacer Chadli auf 2:0. Die Gäste aus San Marino gingen nun unter, denn in der 35. Minute erzielte Cristian Brolli ein Eigentor und die Teufel führten mit 3:0.
Die Schlagzahl der Belgier blieb hoch. Vier Minuten vor dem Kabinengang folgte das 4:0 durch den belgischen Rekordtorschützen Romelu Lukaku mit einem Schuss ins lange Eck. Knapp zwei Minuten später trug sich Toby Alderweireld mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze in die Torschützenliste ein. (5:0) Doch damit nicht genug, denn Youri Tielemans legte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den 6:0-Pausenstand fest. Das EM-Ticket war sicher.
Roberto Martinez hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit keinen Grund etwas an seiner Mannschaft zu ändern. Gäste-Coach Franco Varrella brachte zwei neue Spieler in die aus Sicht der Gäste vollkommen aussichtslose Partie. In der 50. Minute gab es auch die erste Aktion von Nationaltorwart Thibaut Courtois, die von den Fans im Stadion beinahe frenetisch gefeiert wurde.
Sein Gegenüber hatte an diesem Abend schon einiges mehr zu tun und verhinderte mit einer starken Flugeinlage den siebten belgischen Treffer durch Eden Hazard. Simoni Benedettini konnte sich auch wenig später erneut gegen Hazard auszeichnen, der es diesmal von der rechten Seite versucht hatte.
In der 61. Minute hatten die Fans beim Schuss von Dries Mertens schon den Torschrei auf den Lippen, der Ball sprang jedoch vom Pfosten wieder ins Spielfeld. Danach war Schluss für Dries Mertens und Eden Hazard. Martinez brachte Yari Verschaeren und Yannick Carrasco. Mit der Chancenverwertung gingen die Belgier in der Folgezeit fast schon wenig fahrlässig um.
Eine Viertelstunde vor dem Spielende war dann auch für den Doppeltorschützen Romelu Lukaku Schluss in Brüssel. Für ihn kam Christian Benteke. Etwas mehr als drei Minuten nach seiner Einwechslung erhöhte Benteke auf 7:0
Nach Foul an Yari Verschaeren im Sechzehner der Gäste gab es Foulelfmeter für die Teufel. Der Gefoulte trat selbst an und traf sicher zum 8:0. San Marino konnte einem schon fast leid tun, aber der Torhunger der Belgier war noch nicht gestillt. Timothy Castagne traf in der 90. Minute zum 9:0. Zwei Minuten wurden oben drauf gepackt und die Zuschauer wollten den zehnten Treffer. Dieser sollte aber nicht mehr fallen. Die EM-Qualifikation wurde souverän eingefahren.
Am Sonntag spielen die Teufel in Astana gegen Kasachstan ihr 8. Qualifikationsspiel. Die perfekte Qualifikationskampagne bleibt das erklärte Ziel der Roten Teufel
Christophe Ramjoie