In der jüngeren Vergangenheit hatte die AS gleich drei Mal mit Capellen im Pokal zu tun. Zwei Mal mussten sich die Eupener geschlagen geben. 2015, beim letzten Aufeinandertreffen, konnte sich Eupen mühelos mit 4:1 durchsetzen. Sage und schreibe vier Fans waren mit nach Antwerpen gereist, um die Eupener zu unterstützen.
Eupens Trainer entschied sich, bei der Mannschaft aus der 2. flämischen Division der Amateure auf seine gesamte Fünferkette zu verzichten. Das Spiel gegen die Amateure sollte das Selbstvertrauen des bislang sieglosen Erstdivisionärs wieder auf Vordermann bringen. Vor der Partie gab es für Romain Mathys, der zum ersten Mal in einem Pflichtspiel der AS das Tor hütete, eine herzliche Umarmung des spanischen Trainers.
In der Viererkette setzte San José auf Nils Schouterden, der an diesem Abend auch das Amt des Kapitäns übernehmen sollte, Olivier Verdon, Saeid Ezatolahi und den jungen Gary Magnée. Im Mittelfeld kamen Danijel Milicevic, der Iraner Omid Ebrahimi, Jens Cools und Carlos Embalo zum Zug. Im Sturm sollten Yuta Toyokawa und Flavio Ciampichetti für Gefahr sorgen.
Die Gastgeber, die in dieser Saison zumindest schon einmal gewinnen konnten, hatten in der 2. Minute Glück, als Carlos Embalo seinen flachen Schuss neben das Tor setzte. Die Antwort der Gäste folgte nach einem ruhenden Ball in der 4. Spielminute. Romain Mathys hatte Mühe mit dem Freistoß von Kil Seppe. Der Nachschuss von Jonas van Kerkhoven flog über den Kasten der Eupener.
Wie zu erwarten, spielte sich das Spiel zu einem großen Teil in der Hälfte der Hausherren ab. In der 19. Minute setzte Yuta Toyokawa eine Flanke von "Mili" an den Querbalken. Wenig später versuchte es Milicevic per Freistoß, der Ball konnte von Björn Joossens weggefaustet werden. Die Möglichkeiten der Eupener häuften sich, aber Capellen kam erst einmal noch ohne Gegentor davon.
In der 37. Minute forderte Capellen einen Elfmeter nach dem Einsatz von Schouterden gegen Dries Willemsen. Für den Unparteiischen war aber alles regelkonform.
Kurz vor der Pause der Versuch Toyokawas, Eupen aus der Distanz in Führung zu bringen. Eine Flugeinlage des Schlussmanns der Gäste war nötig, um die Eupener Führung zu verhindern. Beim Stand von 0:0 ging es in die Kabinen.
Ezatolahi gehörten die ersten nennenswerten Aktionen im zweiten Durchgang. Erst setzte er einen Kopfball über das Tor der Hausherren. Im Gegenzug verhinderte er den Rückstand seiner Mannschaft.
Nach einer Stunde kam der Portugiese Miramar für Omid Ebrahimi. Auf Eupener Seite kam aber wenig Zwingendes zu Stande. Die Zeit lief zu Gunsten der Hausherren.
In der 74. Minute bewahrte Capellens Schlussmann Björn Joosssens seine Mannschaft vor dem Rückstand, beim Freistoß von "Mili" aus gut 18 Metern. Drei Minuten hatte Eupen ein wenig Glück als der eingewechselte Andreas Destoop nach einer Flanke von rechts, freistehend am Ball vorbei segelte. Zehn Minuten vor dem Ende zappelte das Leder im Eupener Netz. Der Treffer wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Im Gegenzug die Eupener mit einer Chance, die ungenutzt blieb.
Eupen baute nun in der Schlussphase mehr Druck auf und wollte eine Verlängerung um jeden Preis vermeiden. Joossens im Tor Capellens blieb auch beim Schuss des japanischen Stürmers Toyokawa der Sieger. Zum Glück für die AS zeigte aber auch Capellen seine Schwächen im Abschluss.
Da in der regulären Spielzeit kein Treffer fallen wollte, ging das Spiel in die Verlängerung. Auch hier behielt Capellens Schlussmann die Oberhand. Tore sollte es auch keine in der ersten Halbzeit der Verlängerung geben.
Zwei Minuten nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs gleich zwei Mal Pech für die AS, als ein Schuss von Laurent Megan nur auf dem Querbalken landete. Tore gab es auch hier nicht. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
Dem vierten Schützen Capellens versagten die Nerven, während alle Eupener Schützen treffen konnten. Eupen steht wenig glanzlos im Achtelfinale.
Am Samstag kommt es für die AS zum dritten Auswärtsspiel innerhalb einer Woche. Im Jan-Breydel-Stadion kommt es zum Kellerduell mit Cercle Brügge.
Weitere Ergebnisse
Im Wettbewerb um den Fußball-Landespokal haben alle Erstdivisionärs-Clubs den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Aber nicht nur die AS Eupen, sondern auch der RSC Anderlecht musste sich seine Qualifikation hart erkämpfen. Die Brüsseler bezwangen Beerschot erst nach Verlängerung mit 3:2.
Der FC Brügge gewann bei Francs Borains mit 3:0. AA Gent besiegte Aalst mit 4:0.
Am Donnerstagabend kämpfen noch Standard Lüttich und Antwerpen um den Einzug ins Achtelfinale.
Christophe Ramjoie