Trainer Beñat San José zog die Konsequenzen aus dem schwachen Auftritt in Mouscron und veränderte sein Team gleich auf drei Positionen. Der spanische Stürmer Bautista fehlte gegen Sint-Truiden angeschlagen, für ihn kam Leonardo Miramar zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Menno Koch und Amani Lazare mussten auf die Bank, Nils Schouterden und Sibiry Keita standen dafür in der Startelf.
Kurios war in der Anfangsphase eigentlich nur, dass bei Sibiry Keita nach drei Minuten die Probleme an seiner Brustbeinverletzung wieder auftauchten und Eupen ein paar Minuten in Unterzahl agieren musste. Für den malischen Profi war nach elf Minuten Schluss, für ihn kam Megan Laurent.
Spielerisch wurde es erst mit dem Schuss von Alexandre de Bruyn in der 17. Minute etwas interessanter. Der Schuss ging aber links am Kasten von De Wolf vorbei.
Etwas zentrierter war die erste Eupener Chance in der 23. Minute durch den baumlangen Miramar. Der Schuss der Eupener Sturmspitze war aber im Endeffekt harmlos. Der nächste Versuch des Portugiesen kaum zwei Minuten später war da schon deutlich gefährlicher, konnte aber von Daniel Yabuki im Tor der Gäste noch zur Ecke geklärt werden.
Nach gut einer halben Stunde kam es zu zwei fast identischen Szenen. Eupens Abwehr ließ Sint Truiden ungestört in Richtung Strafraum kommen. Erst versuchte sich de Bruyn als Schütze aus der Distanz, wenig später setzte Acolatse seinen Schuss rechts neben den Kasten der Hausherren.
In der 36. Minute konnte Miramar seinen Kopfball nicht platzieren. Da war mehr drin für die AS. Es blieb ein munteres Hin und Her. Die nächsten beiden Szenen gehörten nämlich wieder den Gästen. Acolatse machte Dampf über rechts, De Wolf im Eupener Tor klärte mit den Fingerspitzen zur Ecke.
Fünf Minuten vor dem Kabinengang verlor Jordi Amat den Ball in der Vorwärtsbewegung. Boli schnappte sich das Leder, wurde nicht angegriffen und traf aus gut 18 Metern zur 1:0-Führung der Gäste. Das war auch der Pausenstand.
Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff zappelte der Ball erneut im Netz der Hausherren. Das Tor zählte aber nicht, da Hamza Masoudi zuvor im Abseits gestanden hatte.
Eupen wurde gefährlicher. Miramar schickte in der 53. Minute Gnaka über links in den Strafraum. Yabuki machte die kurze Ecke zu und klärte zur Ecke. Eupens Passivität in der Abwehr hatte aber weiterhin Bestand. Boli konnte eine Flanke von rechts ins Tor transportieren. Nils Schouterden mit dem Versuch einer Reaktion in der 62. Minute. Der Schuss konnte von Yabuki aber problemlos aufgegriffen werden.
Für die letzten 25 Minuten kommen Flavio Ciampichetti und Carlos Embalo für Silas Gnaka und Jens Cools, um zumindest noch einen Punkt zu retten. Es brachte aber kaum Verbesserung ins Spiel der Hausherren. Ciampichetti verletzte sich in der 80. Minute bei einem Zusammenprall mit Sint Truidens Schlussmann an der Hand, konnte aber mit einem Tape weiterspielen.
Der Spielstand sollte sich nicht mehr ändern und die vierte Saisonniederlage war ein Fakt. Es sollte der Startschuss in ein neues AS- Zeitalter werden. Was nach dem Spiel übrig blieb, war eine starke neue Vereins-Hymne und ratlose Spieler.
In 540 Minuten erst drei Treffer erzielt - das ist weiter hinter den Erwartungen des Vereins und seines Umfelds. Im letzten Jahr gab es im gleichen Zeitraum sechs Punkte und acht eigene Treffer. Da muss sich schnell etwas ändern, wenn die AS nicht weiter abrutschen möchte.
Nach der Länderspielpause geht es für Eupen mit einem Heimspiel gegen Zulte-Waregem weiter.
Christophe Ramjoie