Timur Timerzyanov startete von Platz drei ins Finale. Als Pole-Mann Andreas Bakkerud und Joni Wiman aneinander gerieten, war plötzlich die Bahn frei für den russischen Hyundai-Fahrer. In der ersten Kurve übernahm er die Führung. "Die Tür war offen und ich wusste: Das ist meine Chance", sagte der Russe in der Pressekonferenz. "Plötzlich schoss eine gelbe Rakete vorbei", beschrieb Bakkerud die Situation.
Wie auch bei den anderen Rennen gab es für die Zuschauer viel zu sehen. Oben im Raidillon knallte Liam Doran in das Heck seines Vordermannes Janis Baumanis und blieb erstmal stehen. Doran musste sich am Ende mit dem sechsten Platz hinter Baumanis begnügen. Timmy Hansen wurde Vierter. Sein Bruder Kevin hatte es wie Mattias Ekström nicht ins Finale geschafft.
Timerzyanov, der auch bei den Vorläufen mit tollen Überholmanövern geglänzt hatte, feierte seinen ersten WM-Sieg – im 64. Rennen! Andreas Bakkerud wurde im Audi Zweiter, Underdog Joni Wiman fuhr bei seinem zweiten Rallycross-Rennen in zweieinhalb Jahren im zweiten Hyundai auf Platz drei und machte den Ausfall von Niclas Grönholm (Blinddarm) mehr als wett.
Von der Strecke zeigten sich die Fahrer total begeistert. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal auf einer so tollen Strecke gefahren bin", sagte der Sieger. "Auf dem Schotter kann man richtig 'fliegen', das macht unglaublich viel Spaß. Es war wirklich ein tolles Wochenende."
Am Sonntag spielte auch das Wetter mit, was die Zuschauerränge im Vergleich zum Samstag deutlich füllte. Insgesamt waren nach Angaben der Rennstrecke 17.500 Zuschauer bei der WM-Premiere dabei.
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Katrin Margraff