Die besten Chancen auf das Halbfinale hatte Guillaume De Ridder, der nach den beiden ersten Qualifikationsläufen auf Platz 14 lag. Aber wie schon am Samstag bei François Duval schlug bei ihm der Defektteufel zu. Durch einen Getriebeschaden am Renault Clio im dritten Qualifikationsrennen war das Halbfinale in weite Ferne gerückt.
Im vierten Qualirennen, seinem letzten Auftritt an diesem Wochenende, packte der Fahrer aus Nivelles dann die große Show aus. "Ich wollte nur noch Spaß haben und habe alles gegeben. Ich bin von fünf gestartet und dann sofort auf Platz zwei nach vorne geschossen. Das war schonmal nicht schlecht", grinst De Ridder. "Es war ziemlich eng und ich habe ein anderes Auto berührt, das hat mich völlig quergestellt, ich musste gegenlenken und hoffen, dass es gutgeht. Also habe ich den Fans zumindest richtig Spektakel geboten.
"Und ich wollte noch mehr, habe unten im Raidillon beim Anbremsen dann so lange gewartet wie möglich und bin innen vorbei gegangen. Das war toll." Da das Auto bei der Berührung beschädigt wurde, musste De Ridder den ersten Platz wieder abgeben und kam auf Rang zwei ins Ziel. Er beendete die Qualifikation auf Platz 15.
Trotzdem zieht De Ridder eine positive Bilanz. "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Es ist nur schade, dass sich das im Endresultat nicht zeigt. Aber Defekte gehören zum Motorsport eben dazu. Und man darf nicht vergessen, dass es erst mein drittes Rennen in der Königsklasse war. Dass wir das Tempo hatten, um Top-fünf-Zeiten zu fahren, ist wirklich ermutigend und lässt auf mehr hoffen. Wenn ich es dann mal geschafft habe, das Pech abzuschütteln, was mich in letzter Zeit verfolgt hat.
Duval im Steinbruch
Auch François Duval bot den Zuschauern sehenswerte Manöver, wurde allerdings beim Start des vierten Qualirennens in die Zange genommen und musste das Feld von hinten aufrollen. Als Pal Try und Cyril Raymond auf der Sprungkuppe kollidierten, musste Duval ausweichen. "Ich war außen, habe durch den ganzen Staub nichts gesehen, bin gerutscht und in die Mauer geknallt. Dabei ist die Lenkung gebrochen. Aber selbst ohne diesen kleinen Fehler wäre es schwierig gewesen, sich zu qualifizieren", erklärte Duval.
Duval steht in der Endabrechnung auf Platz 17, direkt vor Enzo Ide. "Trotzdem war es ein gutes Wochenende. Gestern war das Auto im Regen nicht ganz auf der Höhe, und trotzdem war ich Neunter. Dann kam der Getriebeschaden. Heute war ich im ersten Rennen wieder auf Kurs. Und im zweiten Rennen ist es dann eben so heiß hergegangen. Schon vor dem Start konnte man die Anspannung spüren."
Der Strecke stellt Duval ein positives Zeugnis aus, machte aber auch direkt ein paar Verbesserungsvorschläge. "Vielleicht sollte man den Jump leicht verlegen oder etwas mehr Platz dort schaffen. Wenn man aus der Joker-Lap herauskommt und dort auf die anderen trifft, wird es ziemlich eng. Außerdem war der Untergrund in der Steilkurve etwas zu weich, sonst wäre das eine tolle Kurve. Sowieso sollte am Schotter noch etwas gearbeitet werden. Zwischendurch fühlte man sich wie im Steinbruch."
Katrin Margraff