Ungewöhnlich scharfzüngig präsentiert sich Claude Makelele bei der Abschlusspressekonferenz vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft in Antwerpen. Nachdem er schon nach der letzten Heimspielniederlage gegen seine Mannschaft gewettert hatte, setzte sich das bei der PK vor dem Antwerpen-Spiel weiter fort.
Makelele ist vor allen Dingen enttäuscht über seine Offensivabteilung, die nun sämtlichen Kredit verspielt hat. Der einzige nominelle Stürmer, der auch trifft, Yuta Toyokawa, fällt gegen Antwerp verletzt aus.
Pollet und Essende waren in dieser Saison noch nicht erfolgreich und Winterneuzugang Youssef Msakni entspricht noch nicht den Anforderungen des Franzosen
Bis zur letzten Woche hatte sich Makelele immer schützend vor seine Spieler gestellt. Die Geduld scheint aber nun aufgebraucht und ebnet den Weg für neue Spieler.
Ein Anwärter ist der 18-jährige Kameruner Ignace Jocelyn N’dri. Der Stürmer, der in der Winterpause von der Aspire Academy an den Kehrweg kam, träumt insgeheim schon von einer ähnlichen Karriere wie Henry Onyekuru.
Vielleicht werden auch noch weitere junge Spieler zum Einsatz kommen, denn Marreh und Molina fallen gegen Antwerp wegen der fünften Gelben Karte aus. Zurückkehren werden Cheik Keita, nach seiner Gelbsperre und Eric Ocansey nach überstandener Verletzung.
Die Last des Klassenerhalterreichens ist von den Schultern, das ist auf der Abschlusspressekonferenz deutlich zu merken. Zur Zeit herrscht aber eine gewisse Unzufriedenheit, die auch Spekulationen aufkommen lassen, ob Makelele noch mit seiner Situation am Kehrweg zufrieden ist. Er werde die Situation am Ende der Saison analysieren und dann entscheiden, was er machen wird.
Zur Erinnerung: Makelele hat am Kehrweg noch einen Vertrag bis zum Ende der nächsten Saison. Die jetzigen Äußerungen können vielleicht ein Druckmittel sein, um bei der Direktion für die lang ersehnten Verstärkungen für die kommende Spielzeit zu erhalten.
Makelele nimmt da die Verantwortlichen in die Pflicht, indem er sagt, dass trotz des kleinen Budgets mehr am Kehrweg möglich ist. Affaire à suivre.
Christophe Ramjoie