Die AS Eupen reiste mit Selbstvertrauen zum Rekordlandesmeister. Der Start ins neue Jahr war mit dem Auftaktsieg gegen den Tabellenletzten Lokeren gelungen. Deshalb gab es für Trainer Claude Makelele keinen Grund, seine Startelf im Vergleich zum Heimsieg der letzten Woche zu verändern.
Auf Anderlechter Seite lief es beim ersten Spiel des neuen Jahres und unter dem neuen Trainer Fred Rutten noch nicht rund. Der Rekordlandesmeister war gegen den Underdog aus Eupen also schon unter Druck, denn die Erwartungshaltung ist in der Hauptstadt immer groß. Trainer Rutten musste im Spiel gegen die AS auf Trebel, Gerkens und den gesperrten Amuzu verzichten. Der erst 17-jährige Yari Verschaeren kam zu seinem Startelfdebüt bei den Veilchen. Der österreichische Neuzugang Peter Zulj saß zunächst auf der Bank.
Anderlecht-Clubboss Marc Coucke wünschte sich zu seinem Geburtstag einen Dreier gegen die AS. Die Anderlechter wollten dem Wunsch des Vereinsbesitzers wohl schnell nachkommen und gaben in den ersten vier Minuten gleich zwei Schüsse auf das Eupener Tor ab. Kums und Saelemakers stellten Eupens Schlussmann van Crombrugge gleich auf den Prüfstand.
Im Anschluss gab es nur wenige Torraumszenen. Die AS stand defensiv sehr stabil. In der 21. Minute versuchte es Saelamaekers innerhalb des Strafraums. Der Schuss konnte von der AS abgeblockt werden.
In der 31. Minute zeigte sich Mamadou Fall kaltschnäuzig: Gnaka spielte einen Pass in die Gasse zum Senegalesen, der den Ball an Anderlecht-Schlussmann Didillon vorbei zur 1:0-Führung der AS Eupen ins Tor schieben konnte.
Fünf Minuten später Glück für den Rekordlandesmeister, dass die AS keinen Nutzen aus einem Patzer des Anderlechter Schlussmanns ziehen konnte. Die Reaktion der Anderlechter blieb aus. Die AS konnte den knappen Vorsprung unter gellenden Pfiffen des Anderlechter Anhangs mit in die Kabinen nehmen.
Anderlecht-Coach Rutten brachte Neuzugang Peter Zulj zu Beginn der zweiten Halbzeit für den insgesamt enttäuschenden Bakkali. Der Österreicher zeigte sich dann gleich unheimlich gefährlich. Zulj setzte Verschaeren in Szene. Nach einer Körpertäuschung traf der 17-Jährige zum 1:1-Ausgleich.
Der Treffer gab den Veilchen direkt Auftrieb. Die Mannschaft aus der Hauptstadt zog das Tempo an. In der 59. Minute war Najar auf der linken Seite durchgebrochen. Der Schuss des Honduraners blieb an Van Crombrugge hängen.
Der Anderlechter Druck nahm zu. In der 65. Minute konnte van Crombrugge den erneut gefährlichen Schuss von Verschaeren noch klären. In der Folgeaktion war der Eupener Schlussmann beim Kopfball des Kroaten Santini aus kurzer Distanz aber chancenlos - 1:2.
Eupen gab sich noch nicht geschlagen und kam rund eine Viertelstunde vor Schluss durch Toyokawa zum Abschluss. Der Schuss des Japaners konnte zur Ecke abgeblockt werden.
Für die letzten elf Minuten brachte der AS-Coach den tunesischen Neuzugang Youssef Msakni. Auch Samuel Essende wurde vier Minuten vor dem Ende aufs Feld gebracht. Der Franzose zeigte sich direkt mit der ersten Aktion gefährlich.
Nächsten Sonntag muss die AS Eupen in Sint Truiden antreten.
Christophe Ramjoie