Das Hinspiel hatten die Eupener nicht in aller bester Erinnerung. Für das Debüt auf der Trainerbank von Trond Sollied beim KSC Lokeren kassierten die Schwarz-Weißen am 14. Spieltag eine 0:2-Niederlage bei den Ostflamen.
Der Tabellenletzte hat in der Winterpause gleich mehrere Male auf dem Transfermarkt zugeschlagen, um den drohenden Abstieg aus der 1. Division A in den verbleibenden neun Spielen doch noch abzuwenden. Vom Champions-League-Teilnehmer Viktoria Pilsen kam Jakub Rznicek zum KSC. Vom RSC Anderlecht wurde Knowledge Musono ausgeliehen. Die Leihgabe der Veilchen durfte von Beginn an ran. Der tschechische Stürmer durfte erst einmal Bekanntschaft mit der Eupener Bank machen. Auf der Eupener Bank nahm auch der einzige Neuzugang der Weserstädter, Youssef Msakni, Platz. Bei Eupen fehlte Ocansey wegen einer Verletzung. Cheik Keita nahm seinen Platz auf dem Spielfeld ein.
Der Beginn der Spiels verlief aus Sicht der AS Eupen nach Wunsch. Mamadou Fall erzielte per Kopf in der 5. Minute den Eupener Führungstreffer. Cheik Keita hatte sich zuvor bei der ersten Eupener Offensivaktion gut über die linke Seite durchgesetzt und bediente im Anschluss seinen senegalesischen Mannschaftskollegen mustergültig im Strafraum.
Danach folgten dann aber wieder Unsicherheiten im Eupener Strafraum, die deutlich machten, dass das Spiel gegen das Schlusslicht der Serie sicherlich kein Spaziergang werden würde. Die Unordnung in der Eupener Hintermannschaft war aber nur von kurzer Dauer. Die Hausherren kontrollierten das Geschehen auf dem Platz.
Offensiv trat Eupen gut eine Viertelstunde später wieder in Erscheinung. Marreh hatte vor dem Strafraum viel Freiraum und hielt aus gut zwanzig Metern mal flach aufs Tor. De Wolf im Tor der Gäste musste sich ganz schön strecken, um zur Ecke zu klären.
In der 26. Minute wurde Lokeren aus dem Nichts heraus gefährlich. Die Eupener warteten auf einen Schiedsrichterpfiff, der aber ausblieb. Lokeren spielte munter weiter und beinahe hätte Musona den Ausgleich erzielen können. Van Crombrugge konnte das mit vollem Körpereinsatz verhindern.
Die Unsicherheiten in der Eupener Mannschaft schlichen sich immer wieder mal ein. Zum Glück für die Weserstädter konnte Lokeren keinen Nutzen aus der Unordnung in der Eupener Hintermannschaft ziehen.
Licht und Schatten wechselten sich ab. Nach der Schwächephase hinten ließ die AS den Ball gut nach vorne laufen. Lokeren kam einfach nicht hinterher und Toyokawa konnte den schönen Spielzug mit dem Treffer zum 2:0 in der 41. Minute abschließen. Der fünfte Saisontreffer des kleinen Japaners. Eupen zeigte sich unheimlich kaltschnäuzig. Drei Minuten später folgte dann fast der sechste. Der Ball verfehlte das Ziel nur wenige Zentimeter.
Die zweite Halbzeit begann beinahe verhängnisvoll für die Gastgeber. Gnaka wollte aus kurzer Distanz zu seinem Schlussmann köpfen. Der Ivorer setzte das Leder an den Pfosten. Glück für die Schwarz-Weißen. Fünf Minuten später tauchte erneut Toyokawa im Sechzehner der Gäste auf. Filipovic konnte den Japaner abblocken.
In der 58. Minute verhinderte Lokerens Schlussmann gleich mehrere Male die Vorentscheidung im Kehrwegstadion. Bei der anschließenden Ecke von Garcia wurde der Ball von Marreh durchgeköpft und von Blondelle ins Tor geköpft.
Lokeren brach nun auseinander. Nur zwei Minuten nach seinem ersten Saisontreffer konnte Blondelle erneut per Kopf auf 4:0 erhöhen. Bei Lokeren stand in der Zwischenzeit der tschechische Goalgetter Reznicek auf dem Platz. Sechs Minuten nach seiner Einwechselung verkürzte der Champions-League-Teilnehmer auf 4:1.
Eupen hatte noch Lust auf mehr. In der 80. Minute konnte Fall seinen Kopfball nach Flanke von Keita von links nicht genügend platzieren. Für die letzten zehn Minuten brachte Makelele Pollet und den tunesischen Neuzugang Msakni für Toyokawa und Keita.
Die beiden Sturmspitzen ließen in der verbleibenden Spielzeit einige Male aufblitzen, dass sie gut zusammen harmonieren können. Beide ließen aber Chancen ungenutzt. Pollet gleich drei Mal, der Tunesier zwei Mal. Den Fans war es schlussendlich egal, denn am Ende war der neunte Saisonsieg souverän unter Dach und Fach
Am kommenden Sonntagabend tritt die AS Eupen beim Rekordlandesmeister RSC Anderlecht an.
Christophe Ramjoie