Claude Makelele hatte zum Auftakt der Rückrunde die Konsequenzen aus der 1:4-Pleite im letzten Heimspiel gegen Sint Truiden gezogen. In Sclessin war die Startelf gleich auf vier Positionen verändert. Blondelle nahm erneut den Platz in der Innenverteidigung ein, Lotiès rückte wieder auf die Bank. Auf dem Platz standen mit Mulumba, Ocansey und Pollet drei weitere neue Gesichter. Lazare und Keita waren gar nicht erst im Kader und Toyokawa saß als Joker auf der Bank. Bei Standard überraschte Coach Michel Preud'homme mit Orlando Sa in der Basis.
Das Stadion Maurice Dufrasne war für das Derby der Provinz Lüttich ausverkauft. Beim letzten Auftritt der Eupener im Lütticher Hexenkessel kehrten die Weserstädter mit einer 2:3-Niederlage die kürzeste Heimreise der Saison an. Last-Minute-Torschütze war Sebastien Pocognoli, der diesmal verletzt zusehen musste. Die Lütticher gaben von der ersten Sekunde an Vollgas und hatten nach 17 Sekunden schon den ersten Abschluss. Sa köpfte in die Hände von Eupens Schlussmann Hendrik van Crombrugge.
Lüttich gab in der Anfangsphase eindeutig den Ton an, doch Eupen überstand die ersten Minuten erst einmal unbeschadet. Nach 18 Minuten brachte ein ruhender Ball die Führung der Lütticher. Zuvor hatte Mulumba gut vier Meter vor der Strafraumgrenze Mehdi Carcela zu Fall gebracht. Der Freistoß von Milos Kosanovic wurde von der Eupener Mauer abgefälscht und überraschte Van Crombrugge, der in die andere Ecke abgetaucht war.
Von Eupen war in der ersten halben Stunde nichts zu sehen. Flügelspieler Fall war es, der in der 32. Minute zum ersten Mal "gefährlich" im Lütticher Strafraum auftauchte. Der Schuss des Senegalesen konnte von Vanheusden abgeblockt werden.
Glück für Eupen in der 36. Minute, dass die Lütticher einen Fehler Gnakas am Mittelkreis nicht abstraften. Der Schuss von Lestienne verfehlte das Ziel um einige Meter. Keine zwei Minuten später setzte Bushiri seine Grätsche gegen Laifis im Eupener Strafraum zu spät ein und säbelte Laifis um. Van Crombrugge ahnte zwar die Ecke beim Schuss von Mpoku, der Ball des Kongolesen war aber gut platziert und landete in den Maschen zur 2:0-Führung der Hausherren.
In der Nachspielzeit gab es den ersten Arbeitsnachweis des Lütticher Keepers Ochoa beim Schuss von Marreh aus der zweiten Reihe.
Für den zweiten Durchgang brachte Eupens Coach Makelele Danijel Milicevic für den rotgefährdeten Bushiri. Eupen agierte nun etwas mutiger nach vorne. Gefährlicher blieben aber die Lütticher. Lestienne setzte sich gegen seine Gegenspieler in der 51. Minute durch. Van Crombrugge musste schnell abtauchen, um den dritten Lütticher Treffer zu verhindern.
Standard blieb torgefährlicher. Sa köpfte in der 57. Minute nach Freistoß von der rechten Seite in die Arme des Eupener Schlussmanns. Für die letzte halbe Stunde brachte AS-Trainer Makelele Yvan Yagan für den unscheinbar agierenden Eric Ocansey. Wenig später folgte dann auch noch der Wechsel von Toyokawa für den erneut enttäuschenden David Pollet in der Sturmspitze.
Besser wurde das Eupener Spiel durch die Einwechslungen aber nicht. Mpoku machte zwölf Minuten vor dem Schluss mit einem platzierten Schuss alles klar für die Hausherren. 3:0 für Standard.
Für die Eupener war es die dritte Niederlage in Serie. Die Konkurrenz im Abstiegskampf hat nun die Möglichkeit, den Kampf um den Verbleib in der höchsten Klasse wieder spannender zu gestalten.
Nächste Woche empfängt die AS Eupen im heimischen Kehrwegstadion Waasland-Beveren zu einem richtungsweisenden Spiel im Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Division A.
Christophe Ramjoie