Für Trainer Dirk Willems war es zugleich eine Heimniederlage: Er ist in der Vergangenheit dort als Trainer mit dem Verein aufgestiegen und sein Sohn Damon stand in der Startaufstellung des KSC.
Und fast hätte der Sohn dem Vater ein Ei ins Nest gelegt, Damon lief alleine auf Dino Broers zu, scheiterte jedoch am RFC-Torwart. Das war aber auch in den ersten 25 Minute die einzige nennenswerte Szene. Lontzen wartete ab und St.Vith wirkte ungewohnt statisch.
Besser als sein Teamkollege Damon machte es nach 30 Minuten Pierre Schmitz. Er zirkelte den Ball aus spitzem Winkel ins St.Vither Tor. Vorher hatten sich Dino Broers und Raphael Hack gegenseitig daran gehindert, die Situation zu klären.
Das Gegentor schien die St.Vither aus der Letargie zu reißen, innerhalb von nicht einmal zehn Minuten traf zuerst Mirko Gangolf die Latte und dann Fabian Urfels den Pfosten, nach Flanke von Logan Dubois.
So gefährlich der RFC kurz vor der Pause war, so ideenlos kam er aus der Kabine. Es war wieder ähnlich wenig Bewegung im Spiel und einzig die Intensität der Zweikämpfe hielt die Spannung im Spiel aufrecht.
Lontzen ging die Gäste hart und konsequent im Mittelfeld an und versagte ihnen damit fast komplett jegliche Offensivaktion und so war es dann auch der KSC, der, je länger das Spiel dauerte, dem 2:0 wesentlich näher kam als die St.Vither dem Ausgleich. Doch die Lontzener nutzten ihre Konterchancen nicht und hatten eine Viertelstunde vor Schluss Glück, dass der Schiedsrichter einen St.Vither Treffer zurückpfiff.
Damit ist St.Vith nun auf Rang drei der Tabelle hinter Hautes-Fagnes und Bütgenbach. Nur zwei Plätze und zwei Punkte hinter dem RFC residieren die Lontzener nun auf dem fünften Tabellenplatz. Der KSC weist nach der Hinrunde 26 Punkte auf.
"Irgendwann musste die Niederlage kommen", sagt der St. Vither Trainer Dirk Willems dem BRF, "ich hätte wirklich gerne ein halbe Meisterschaft ohne Niederlage gespielt [...] Jede Mannschaft gibt hundert Prozent gegen St. Vith."
Bei Lontzen wurde gefeiert. Nach einer couragierten und kämpferischen Vorstellung konnten sie dem RFC St.Vith die erste Saisonniederlage beibringen. Für Lontzen war es zugleich ein passender Abschluss zu einer Hinrunde, die sie ganz oben in der Tabelle der 3. Provinzklasse D anklopfen sieht. Einen großen Beitrag dazu leistet seit Beginn der Saison der heutige Torschütze Pierre Schmitz: "War auf jeden Fall für die ganze Mannschaft ein tolles Erlebnis" sagt er dem BRF, "gegen St. Vith tut uns allen gut, vor allem gegen unseren alten Trainer Dirk. Wir waren von Anfang an bis in die Haarspitzen motiviert."
ch/est