Bei den Roten Teufeln fehlten einige Stammkräfte. Thorgan Hazard, Dedrick Boyata, Youri Tielemans und auch Michy Batshuayi kamen in der Startelf zum Einsatz. Bei den Gästen, die bereits als Absteiger aus der 1. Division feststanden, fehlten auch eine Reihe von Spielern. Prominentester Ausfall war sicherlich der von Everton-Spieler Gylfi Sigurdsson.
Die Belgier mussten gewinnen, wenn sie ihre vorteilhafte Position gegenüber den Schweizern in der Gruppe 2 nicht verlieren wollten. Das Hinspiel hatten die Belgier mit 3:0 gewinnen können. Im schwach besuchten König Baudouin-Stadion musste im Idealfall ein deutlicher Sieg her.
Prominenter Beobachter im Nationalstadion war der Trainer von Manchester United, José Mourinho. Für BVB-Spieler Axel Witsel war das Spiel gegen die Isländer ein ganz besonderes. Witsel kam zu seinem 100. Einsatz bei den Roten Teufeln.
Torlose erste Halbzeit
Die Gäste aus Island standen, wie erwartet, tief in der eigenen Hälfte. Die Fans der Teufel mussten sich erst einmal gedulden. Nach elf gespielten Minuten erreichte eine Flanke von Napoli-Spieler Dries Mertens dann Michy Batshuayi, der das Leder neben den isländischen Kasten setzte.
Batshuayi hatte auch die nächste Möglichkeit für die Roten Teufel in der 19. Minute. Diesmal wurde es schon etwas gefährlicher, denn der Ball landete auf dem Pfosten.
Gegen den Defensivblock war Geduld und Kreativität gefragt. Das Geduldspiel setzte sich in der Folgezeit fort. Die Roten Teufel waren nicht wirklich gefährlich vor dem isländischen Tor. Fünf Minuten vor der Pause versuchte es Tielemans mit einem gefühlvollen Schuss von der Strafraumgrenze. Islands Keeper Halldordsson klärte mit den Fingerspitzen zur Ecke.
Mit dem aus belgischer Sicht enttäuschenden 0:0 ging es in die Kabinen.
Roberto Martinez veränderte für den zweiten Spielabschnitt erst einmal nichts an seiner Mannschaft. 125 Sekunden nach Wiederanpfiff war es Hazard, der die erste Chance des zweiten Durchgangs hatte. Islands Torwart konnte zur Ecke klären.
Die Uhr lief gegen die Roten Teufel, die sich ungewöhnlich lange schwer taten mit dem vermeintlich schwachen Island. Die Gäste änderten an der ultradefensiven Ausrichtung rein gar nichts.
In der 63. Minute rettete der Pfosten ein zweites Mal für die Gäste. Der Freistoß von Mertens landete nur am Gehäuse.
Erlösende Führung
Keine zwei Minuten später folgte dann die erlösende Führung der Roten Teufel. Batshuayi rutschte samt Ball zum 1:0 in die Maschen. Die Hereingabe kam von Thomas Meunier nach einem genialen Zuspiel von Eden Hazard.
Für die letzte Viertelstunde kamen Januzaj und Vanaken für Mertens und Eden Hazard. In der 77. Minute eine Schrecksekunde in der belgischen Hintermannschaft, als Courtois gegen Gudmonsson eingreifen musste, um den Ausgleich zu verhindern.
Drei Minuten später machte Batshuayi mit seinem zweiten Treffer des Abends alles klar. In perfekter Abstaubermanier nutzte die Spitze des FC Valencia einen Patzer des isländischen Schlussmannes. Vanaken schoss zuvor aufs Tor und Islands Schlussmann ließ den Ball abklatschen. 2:0 für Belgien.
Für die restliche Spielzeit wurde der nun 100-fache Nationalspieler Axel Witsel neuer Kapitän auf dem Platz, da nach Eden Hazard auch Vincent Kompany ausgewechselt wurde. Jason Denayer durfte noch ein paar Spielminuten sammeln.
In Luzern reicht den Roten Teufeln am Sonntag ein Unentschieden gegen die Schweiz, um den Gruppensieg in Gruppe 2 der Liga A und damit die Teilnahme an der Final-Four-Runde zu sichern.
CR