Die AS im Vergleich zur knappen 1:2-Niederlage beim Tabellenführer Genk mit nur einer Veränderung in der Startelf. Claude Makelele entschied sich mit Amani Lazare für die offensivere Variante und ließ den defensiveren Rémi Mulumba auf der Bank.
Beim RSC Anderlecht fehlte der zweifache Torschütze des letzten Duells in der Europa-League, Bakkali, mit einer Grippe.
Die Veilchen traten am Kehrweg in "Bonbonrosa"-Trikots an. Eupen startete motiviert. In der 5. Minute jagte Keita dem Ball hinterher und setzte damit Thomas Didillon mächtig unter Druck. Zwei Minuten später Anderlechts Reaktion mit einem Distanzschuss von Amuzu, der zur Ecke abgefälscht wurde.
Pech für Eupen in der 11. Minute. Der Freistoß von Kapitän Luis Garcia ging vom Pfosten nicht ins Tor, sondern rollte an der Torlinie vorbei, raus aus der Gefahrenzone.
Die Eupener blieben gefährlicher und forderten in der 18. einen Freistoß nach einem Handspiel von Bornauw kurz vor der Strafraumgrenze nach Flanke des Japaners Toyokawa. Es gab aber nur einen Eckstoß.
Acht Minuten später gab es am Kehrweg Grund zu Jubeln. Luis Garcia versuchte es aus der Distanz. Bornauw fälschte den Ball unhaltbar ins eigene Tor ab. Das 1:0.
Der Spanier hatte drei Minuten später erneut Pech im Abschluss. Der Ball flog via Pfosten und Hinterkopf des Anderlechter Schlussmanns ins Toraus. Riesenglück für den Rekordlandesmeister.
Die AS gab weiter Gas und nutzte in der 30. Minute einen Schnitzer von Didillon, um die Führung weiter auszubauen. Der Anderlechter Schlussmann konnte den Schuss von Garcia nur abtropfen lassen - genau vor die Füße von Toyokawa, der aus kurzer Distanz zum 2:0 einnetzte.
Anderlecht war nun völlig von der Rolle und fand offensiv gar nicht statt. Eupen drehte eine Minute vor der Pause noch einmal auf. Toyokawa versuchte es per Seitfallzieher. Didillon blieb diesmal aber Sieger. Die Schwarz-Weißen konnten mit dem komfortablen Vorsprung in die Kabine gehen.
Anderlechts Coach Hein Vanhaezebrouck änderte seine Mannschaft für den zweiten Spielabschnitt auf zwei Positionen. Saief und Makarenko kamen für Trebel und Bornauw. Anderlecht blieb aber harmlos auch wenn das Spiel jetzt zunehmend in der Eupener Hälfte stattfand.
Brenzlig wurde es in der 55. Minute, als ein Schuss von Amuzu denkbar knapp am linken Pfosten vorbeiging. Eine Minute später war erneut Amuzu beteiligt an der nächsten Anderlechter Chance. Diesmal verhinderte der rechte Pfosten den Anschlusstreffer der Veilchen.
In der 65. Minute wieder ein Schnitzer in der Anderlechter Mannschaft, den Mamadou Fall beinahe abstrafen konnte. Didillon war aber schneller am Ball als der Eupener Flügelspieler. In der nächsten Minute wahrte Eupenes Schlussmann van Crombrugge seine Mannschaft vor dem Anschlusstreffer der Gäste. Der Kopfball des Anderlechter Innenverteidigers Sanneh war nicht einfach zu halten.
Der Glaube an den ersten Sieg gegen den Rekordlandesmeister wuchs im Kehrwegstadion von Minute zu Minute, da Anderlecht sich gegen gut organisierte Eupener schwer tat in der Lösungsfindung. Für die letzten siebzehn Minuten brachte AS-Coach Makelele Eric Ocansey für Mamadou Fall. Wenig später war dann auch Schluss für den Torschützen zum 2:0, Toyokawa. Essende durfte die verbleibende Zeit aufs Feld.
Wenige Augenblicke danach folgte er dann doch, der Anderlechter Anschlusstreffer. Per Flugkopfball von Santini landete der Ball im Eupener Tor, 1:2 bei noch zwölf Minuten auf der Stadionuhr.
Claude Makelele wollte für die Schlussphase den knappen Vorsprung absichern und brachte in der 82. Minute Loties für Lazare, um die Defensivreihe zu stärken.
Drei Minuten vor dem Ende der offiziellen Spielzeit versuchte es der eingewechselte Makarenko aus der Distanz, den Anderlechter Ausgleichstreffer zu erzielen. Der Schuss ging gut einen Meter links am Eupener Tor vorbei. In der 90. Minute kamen die Anderlechter dem Ausgleich gefährlich nahe. Van Crombrugge verhinderte Schlimmeres.
Am Ende konnte die AS den ersten Sieg im achten Aufeinandertreffen mit dem RSC Anderlecht einfahren. Die Stimmung am Kehrweg war entsprechend.
Schon am Mittwoch folgt das nächste Heimspiel. Dann empfängt die AS den punktgleichen Tabellennachbarn Cercle Brügge.
Christophe Ramjoie