Ein wenig Nostalgie ist schon mit dabei, wenn Roswitha Emonts-Gast im alten Fotoalbum blättert und sich an die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko zurückerinnert. 24 Jahre alt war die Fünfkämpferin bei den Olympischen Spielen in Mexiko. "Ich habe gute Erinnerungen und auch einige schlechte. Aber im Großen und Ganzen war ich doch sehr zufrieden mit der Reise und dem sportlichen Ereignis."
Vor Ort verlief nicht alles nach Wunsch und am Ende sprang ein 30. Platz im Gesamtklassement heraus. Ausgerechnet in der Paradedisziplin, dem Hochsprung, ging Emonts-Gast leer aus. "Im Hochsprung habe ich total versagt und die Anfangshöhe nicht geschafft. Ich hatte einen Masseur, der mich massierte, um fit zu werden, aber danach hatte ich nur noch Pudding in den Beinen und konnte nicht mehr springen. Das hat sich dann natürlich auch auf mein Resultat ausgewirkt: Ich hatte null Punkte im Hochsprung", erinnert sich Roswitha Emonts-Gast. "Die Enttäuschung war sehr groß."
Der Grundstein für die Olympiateilnahme wurde in Eupen gelegt, auch wenn die Bedingungen im Städtischen Stadion alles andere als ideal gewesen sind. "Roger Salmon aus Lüttich hat mich eine Zeit lang trainiert, aber dafür musste ich immer nach Lüttich fahren. Ich habe auch in Leverkusen trainiert - das war aber zu hart und ich habe mir einen Muskelriss zugezogen. Wir hatten ganz andere Bedingungen damals: Wir hatten keine Top-Trainer, die auf verschiedene Trainingsmöglichkeiten spezialisiert waren."
Generell waren die Olympischen Sommerspiele von Mexiko aus ostbelgischer Sicht aber ein Erfolg. Mit dem Kelmiser Ringer Leo Dütz und dem Malmedyer Zehnkämpfer Freddy Herbrand war die ostbelgische Delegation bei Olympia so groß wie nie zuvor und so groß sollte sie bislang auch nicht wieder sein.
cr/mg