Was für ein verrückter Auftakt im Guldensporen-Stadion in Kortrijk! Erst brachte der Iraner Pouranliganji, nach Freistoß von Luis Garcia, Eupen mit einem Schuss ins lange Eck in der dritten Minute in Führung. Zwei Minuten später verpasste Toyokawa den zweiten Eupener Treffer. Im Gegenzug konnte Jovan Stojanovic für die Hausherren ausgleichen, als er der Eupener Abseitsfalle entwischte und alleine auf Van Crombrugge im Eupener Tor zustürmte. (1:1)
Kortrijk gewann nach dem Ausgleich wieder die Oberhand über das Spielgeschehen zurück. Die nächste Chance hatten die Gastgeber bei einem ruhenden Ball in der 14. Minute. Teddy Chevalier zirkelte das Leder knapp über den Eupener Kasten.
Wie man Freistöße besser verwertet, zeigte Eupen in der 24. Minute. Garcia brachte den Ball aus ähnlicher Position wie vor dem ersten Eupener Treffer in den Strafraum. Diesmal war Molina der Abnehmer mit einem wuchtigen Kopfball, der Kaminski im Kortrijker Tor keine Abwehrchance ließ. Die Pause im Pokal schien Garcia also gut getan zu haben.
Kortrijk schien erst einmal geschockt und brauchte etwas Zeit, um sich zu erholen. Eupen kontrollierte das Geschehen auf dem Platz und lauerte auf Konter. Ajagun köpfte nach 33 Minuten in Richtung des Eupener Tors, in dem Van Crombrugge aber wenig Mühe hatte, den Ball zu halten.
Eupen schien den Vorsprung weiter auszubauen. In der 38. Minute flankte Ocansey den Ball von rechts in den Strafraum. Garcia nahm den Ball an und traf zum vermeintlichen 3:1 für Eupen. Der Videoassistent griff ein und den Treffer gab es nicht, weil bei der Ballannahme des Spaniers die Hand im Spiel war. Gelb war die etwas harte Konsequenz für den Eupener Kapitän. Somit gingen die Eupener nur mit einem knappen Vorsprung in die Kabine.
Keine 30 Sekunden nach dem Wiederanpfiff wurde Mamadou Fall im Strafraum der Hausherren umgesäbelt. Es gab Strafstoß. Luis Garcia trat an und verwandelte ganz sicher zum 3:1. Es wurde still in Kortrijk. War das etwa die Entscheidung zu Gunsten der AS?
Die Hausherren schienen von der Rolle. Eupen blieb weiterhin in Lauerstellung. Von Kortrijk ging keine wirkliche Gefahr aus. In der 61. Minute noch mal so etwas wie ein Angriff, den Chevalier aber mit einem Schuss rechts neben das Eupener Tor abschloss. Van Crombrugge musste sich vier Minuten später beim Kopfball von Stojanovic schon mächtig ins Zeug legen, um den Anschlusstreffer der Hausherren zu verhindern. Quasi im Gegenzug verpasste Lazare den endgültigen K.O. der Hausherren.
Die Minuten liefen zu Gunsten der Schwarz-Weißen. Kortrijk schien fast schon ein wenig ratlos gegen die gut stehende Eupener Abwehr. Nach dem schwachen Saisonstart scheint die AS nun deutlich sattelfester und reifer. Kortrijks Schlussoffensive blieb harmlos und Eupen konnte sich über den zweiten Auswärtssieg der Saison freuen.
Die AS hat nun sieben der zehn Punkte auswärts geholt. Nächsten Samstag empfängt die AS um 18 Uhr den FC Antwerp im Kehrwegstadion.
Christophe Ramjoie