Für AS-Spieler Danijel Milicevic war das Aufeinandertreffen mit KAA Gent ein ganz besonderes, traf er am Kehrweg doch auf seine ehemaligen Kollegen der letzten Spielzeit. Coach Claude Makelele veränderte sein Team auf zwei Positionen. Für Diagne startete Lazare, Silas Gnaka nahm den Platz von Rémi Mulumba ein.
Gent hatte unter der Woche einen Einsatz in der Europa-League-Qualifikation. Auch der Genter Trainer nahm im Vergleich dazu zwei Veränderungen an seiner ersten Elf vor. Für die Kehrweg-Elf war es die Chance, den letzten Tabellenplatz an die immer noch punktlose Mannschaft aus Mouscron weiterzugeben.
Es ging richtig gut los für die AS Eupen. In der 5. Minute fand Luis Garcia die Lücke in der Genter Abwehr und erreichte Toyokawa im Strafraum. Eine Körpertäuschung des Japaners reichte aus, um seinen Gegenspieler auszuschalten und den Ball anschließend im Netz unterzubringen.
Keine zwei Minuten später konnte Gent mit der ersten Ecke des Spiels ausgleichen. Vadis Odjidja nahm Maß aus der zweiten Reihe und traf zum 1:1. Erneut zwei Minuten später führte der nächste Eckstoß der Gäste durch Limbombe auch zum nächsten Torerfolg. Sigurd Rosted traf per Kopf via Unterkante der Latte zum 1:2. Gegentreffer Nummer 15 der AS Eupen in dieser Spielzeit.
Nach der verrückten Anfangsphase, mit drei Toren innerhalb der ersten zehn Minuten, blieben weitere Torchancen und Tore erst einmal aus. Torgefahr nach einer Eupener Ecke in der 21. Minute durch Toyokawa. Der Kopfball des Japaners verpasste knapp sein Ziel. Eupen versuchte etwas nach vorne. Über die rechte Seite schaltete Schauerte ins Angriffsspiel. Seine flache Hereingabe erreichte Keita, der es per Hacke versuchte. Kalinic im Genter Tor hatte aber wenig Mühe, den Ball aufzugreifen.
Gents Abwehr wies einige Schwierigkeiten auf mit dem Eupener Offensivspiel. Eupen war keineswegs harm- und chancenlos. Cheik Keita versuchte es nach Balleroberung von Lazare von der linken Strafraumseite. Der flache Schuss des Maliers ging am langen Eck vorbei. Nach 40 Minuten war beim nächsten Genter Eckstoß Zittern auf Eupener Seite angesagt. Diesmal gab es aber keinen Gegentreffer zu notieren.
Gent-Coach Yves Vanderhaeghe brachte nach dem Seitenwechsel Jonathan David für Awonyi. Gut 100 Sekunden nach dem Wiederanpfiff legte Pollet für Milicevic auf. Der Schuss des Rückkehrers verpasste das Ziel.
In der 49. Minute setzte Gent einen Konter. Der schnelle Limbombe enteilte seinen Gegenspielern und setzte mit seinen Schuss Hendrik van Crombrugge k.o. Der Ball landete mitten im Gesicht des Eupener Schlussmanns, der nach kurzer Behandlung aber weitermachen konnte.
Gent überließ den Gastgebern verständlicherweise die Initiative. Milicevics Flanke näherte sich in der 57. Minute gefährlich nahe dem Genter Tor. Kalinic im Tor der Gäste konnte den Eupener Ausgleichstreffer verhindern.
Der Eupener Anhang forderte nach dem Einsatz des Genter Torhüter gegen Eupen Sturmspitze David Pollet Elfmeter. Der Einsatz des Schlussmanns war aber sauber, somit blieb der Pfiff des Unparteiischen zurecht aus.
Nach 66 gespielten Minuten musste Eupens japanischer Goalgetter Toyokawa verletzt runter vom Platz. Ocansey musste für die letzten 25 Minuten ran. Eupen versuchte noch einmal, sich Chancen zu erarbeiten: Milicevic nach Flanke von Schauerte von rechts per Kopf, wenig später Lazare aus der Distanz - beide ohne Erfolg.
Gent musste für die letzte Viertelstunde mit einem Mann weniger auskommen, da Vadis Odjija sich nach einem Foul an Keita die zweite Gelbe Kartes des Abends einhandelte. Eupen schöpfte nun wieder Hoffnung, zumindest einen Punkt ergattern zu können.
In der 84. Minute wurde die Hoffnung erfüllt. Kapitän Luis Garcia konnte mit einer herrlichen Direktabnahme den Genter Schlussmann zum 2:2-Ausgleich bezwingen.
Schnell wurde diese Hoffnung aber wieder zunichte gemacht. Der Videoschiedsrichter schaltete sich bei einer Aktion Blondelles im Strafraum ein. Eupens Spieler waren außer sich vor Wut, als der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigte. Van Crombrugge konnte den Elfmeterschuss von Verstraete zwar berühren, aber nicht den dritten Gegentreffer des Abends verhindern.
Nächsten Samstag muss die AS Eupen beim ebenfalls punktlosen Tabellennachbarn Mouscron antreten.
Christophe Ramjoie