Die beiden BMW-Teams hielten sich aus allen Schwierigkeiten heraus, hatten keine technischen Probleme und waren die besten Strategen. Der Walkenhorst-BMW #34 von Philipp Eng, Tom Blomqvist und Christian Krognes hatte schon in der Nacht in Führung gelegen, fiel durch einen späten technischen Stopp aber leicht zurück (jedes Auto muss einmal fünf Minuten für Reparaturarbeiten an die Box, das schreibt das Regelwerk aus Sicherheitsgründen vor).
Gegen Ende des Rennens hat dann aber alles gepasst, der BMW #34 eroberte die Führung vom Rowe-BMW #99 von Jens Klingmann, Nicky Catsburg und Alexander Sims zurück und gewann mit zehn Sekunden Vorsprung. Mit dem Ergebnis hatte niemand gerechnet.
"Ich bin unglaublich happy und stolz auf die BMW-Motorsportfamilie, dass wir hier so ein Feuerwerk abbrennen. Das war ganz großes Kino. Ein Doppelsieg in Spa, ich glaube, das hat es schon länger nicht mehr gegeben. Ich bin super-happy auch für alle in München, die nicht an der Rennstrecke sind, die aber im Hintergrund extrem hart arbeiten", sagt Philipp Eng.
Für Eng ist es der zweite Erfolg in Spa nach dem Sieg vor zwei Jahren mit Maxime Martin und Alexander Sims. "Team Walkenhorst hat einfach keine Fehler gemacht. Meine zwei coolen und talentierten Teamkollegen auch nicht. So gewinnt man hier. Das gleiche haben wir 2016 auch gemacht, damals bei Rowe Racing. Und ich hoffe, es ist der zweite Sieg von vielen."
Den letzten Platz auf dem Treppchen sicherte sich der Land-Audi #29 von Kelvin Van der Linde, Sheldon Van der Linde und Jeffrey Schmidt. Bester Belgier war Frédéric Vervisch, mit Markus Winkelhock und Christopher Haase im Saintéloc-Audi #25 auf Platz vier. Ein mögliches Treppchen verpasste das Auto, weil der Sprit am Ende eines Stints zu knapp berechnet war.
Verlierer 2018
Heißer Kandidat auf den Sieg war der Bernhard-Porsche #117 von Laurens Vanthoor, Timo Bernhard und Earl Bamber. Der Sieg lag Sonntagmorgen noch in Reichweite. Der Porsche war Fünfter, als er einen Audi leicht anschob und damit einen Unfall auslöste, dem auch noch der Bentley #8 von Maxime Soulet zum Opfer fiel.
Bentley wurde zum zweiten Verlierer. Das Auto #8 von Maxime Soulet lag nach den ersten Stunden an der Spitze, fiel dann aber nach einer Kollision fünf Runden zurück und schied nach dem Unfall mit dem Porsche dann ganz aus. Zu dem Zeitpunkt lag das Schwesterauto #7 noch gut im Rennen, bis Motorprobleme auch das Auto ausbremsten.
Auch die belgischen Audis vom Team WRT von Vincent Vosse aus Verviers erlebten kein gutes Wochenende. Der beste WRT-Audi, das Auto #2 von Robin Frijns, Nico Müller und René Rast, der das Rennen zu Beginn angeführt hatte, kam nur auf Platz acht.
Katrin Margraff