Aber die Hitze macht nicht wirklich Probleme, sagt BMW-Fahrer Marco Wittmann. "Außer dass wir mehr schwitzen. Es wird tatsächlich doch richtig heiß in den Autos und wir müssen ja feuerfeste Unterwäsche tragen für die Sicherheit. Und da sind es dann schonmal 50 oder 60 Grad im Cockpit. Aber das gehört zu unserem Job dazu."
Der zweifache DTM-Champion fährt zum ersten Mal die 24 Stunden von Spa. "Ich wollte die letzten Jahre schon immer hier fahren, aber es hat zeitlich nie geklappt. Jetzt dabei zu sein, da freue ich mich extrem. Ich mag Spa, ich mag die Strecke. Die 24 Stunden hier sind schon etwas Besonderes - mit so einem starken und großen GT3-Feld. Da ist die Vorfreude groß."
Bertrand Baguette
Für Bertrand Baguette aus Thimister-Clermont ist es die fünfte Teilnahme. Die 24 Stunden von Spa sind und bleiben das Heimrennen für den 32-Jährigen, der sonst für Honda in Japan fährt. "Es ist wichtig für mich, hier zu sein, direkt um die Ecke von zu Hause. Seit fünf Jahren fahre ich in Japan, umso toller ist es, auch mal hier vor den Heimfans fahren zu dürfen. Und nochmal allen zu zeigen, dass es mich noch gibt", lacht Bertrand Baguette.
Baguette steuert in Spa den neuen Honda NSX GT3 in der Pro-Am-Klasse für Teams, die aus Profirennfahrern und Amateuren bestehen. Einer dieser "Amateure" in seinem Team ist der ehemalige Formel-1-Fahrer Riccardo Patrese, der seit 25 Jahren kein Rennen mehr gefahren ist.
Für das Honda-Team war die Hitze weniger erträglich. Die meisten anderen Autos haben eine Art Klimaanlage, die Fahrer bekommen gekühlte Luft in den Helm und in den Rücken. Beim NSX GT3 ist das nicht der Fall. "Es ist ein ganz neues Auto und es gibt noch einige Punkte zu verbessern. Zum Beispiel die Kühlung für die Fahrer", erklärt Baguette.
"Gerade unsere Am-Fahrer haben das bei ihren ersten Runden Dienstag richtig zu spüren bekommen. Wir sind den Mechanikern richtig auf die Nerven gegangen, damit sie uns eine Luftzufuhr bauen. Jetzt haben wir einen dicken Schlauch, der Luft in Richtung Oberkörper und Helm bläst. Ohne Abkühlung ist es unmöglich, eine Stunde im Auto auszuhalten."
Erleichterung gab es dann Donnerstagnachmittag. Nach zwei Regenschauern wurden die Temperaturen erträglicher. Schon für das Pre-Qualifying um 18:15 Uhr hatte sich die Luft auf 25 Grad abgekühlt, zum Start der Qualifikation um 20:10 lag die Temperatur bei 22 Grad.
Qualifying: BMW vor vier Audi
Schnellste der Qualifikation waren Philipp Eng, Tom Blomqvist und Christian Krognes im BMW #34. Dahinter folgen vier Audi: der Audi #25 von unter anderem Frédéric Vervisch, der Audi #2, der Audi #1 mit unter anderem Dries Vanthoor und der Audi #29.
Neben Vervisch und Vanthoor sind zwei weitere Belgier auf den vorderen Plätzen zu finden: Maxime Soulet im Bentley #8 auf Platz sechs und Laurens Vanthoor im Porsche #117 auf Platz acht.
Wer von der Pole Position ins Rennen geht, entscheidet sich aber erst Freitagabend mit der "Super Pole". Um 18:30 Uhr fahren die schnellsten 20 aus dem Qualifying noch einmal gegeneinander um die vorderen Startplätze. Nicht dabei ist Markus Palttala aus Eupen. Der Finne und seine Teamkollegen im Lexus #114 kamen in der Qualifikation auf Platz 26.
Katrin Margraff