Die Konkurrenz ist riesig. Trotzdem würde Vorjahressieger Markus Winkelhock den Erfolg gerne wiederholen. "Ich hoffe es, das ist natürlich das Ziel. Aber man muss realistisch sein, dieses Jahr sind 68 Autos am Start - die besten Teams, die besten Fahrer, die besten Marken. Jeder versucht, hier zu gewinnen", sagt der Deutsche, der sich den Audi vom Team Saintéloc mit seinem Landsmann Christopher Haase und dem Belgier Frédéric Vervisch teilt.
"Von der Grundvoraussetzung her sind wir sehr gut gerüstet. Wir haben ein super Fahrer-Lineup, ein gutes Team und ein gutes Auto. Von daher sind wir gut aufgestellt." Aber das reicht nicht bei einem 24-Stunden-Rennen. Da muss einfach alles passen: vom Wetter bis zum nötigen Quäntchen Rennglück.
Laurens Vanthoor fasst zusammen: "Man muss schnell sein und sich aus allen Problemen heraushalten. Klingt im Prinzip ganz einfach. Aber das auch umzusetzen, ist etwas ganz anderes." Das erfahren die Fahrer jedes Jahr aufs Neue am eigenen Leib. Beim Saisonhighlight der Blancpain-Langstreckenserie sind der Druck und auch die Freude oder die Enttäuschung eben noch ein bisschen größer als bei den anderen Rennen.
Hersteller-Rekord
13 verschiedene Hersteller gehen dieses Jahr an den Start. Das sind so viele wie noch nie, denn Honda feiert Premiere. Am Steuer des neuen NSX GT3 sitzt unter anderem Bertrand Baguette aus Thimister-Clermont.
Ein absoluter Topfavorit ist nicht auszumachen. Laurens Vanthoor setzt selbstverständlich auf sein Team. Er hat die 24 Stunden von Spa schon gewonnen, 2014 im Audi mit Markus Winkelhock. Vanthoor fährt aber inzwischen für Porsche.
"Für mich gibt es vier ganz wichtige Rennen auf der Welt: die 24 Stunden von Spa, Nürburgring, Le Mans und Daytona. Das sind die vier größten. Für reine GT-Autos ist Spa zusammen mit dem Nürburgring das größte und es bedeutet sehr viel. Ich habe schon das Glück gehabt, hier einmal zu gewinnen, jetzt möchte ich mit Porsche auch nochmal gewinnen."
Zwei Mal "fast gewonnen" hat Bentley-Fahrer Maxime Soulet. Letztes Jahr war es knapp, nur elf Sekunden lag der Bentley hinter dem Sieger. Und auch vor zwei Jahren schrammte Soulet nur knapp am Sieg vorbei. "Zwei Mal am Erfolg schnuppern und dann doch nur auf Platz zwei landen, das ist bitter", erklärt Soulet. Deshalb soll jetzt endlich der Sieg her. "Aber wir werden nicht das Fell verkaufen, bevor der Bär getötet ist."
Bentley bringt einen brandneuen GT3 an den Start. Bei den ersten drei Saisonrennen sind die üblichen Kinderkrankheiten aufgetaucht, die sollen für Spa aber ausgemerzt sein. Beim Heimrennen will Maxime Soulet vor den vielen belgischen Fans glänzen.
Aber nicht nur die Belgier im Fahrerfeld fiebern jedes Jahr dem Saisonhighlight entgegen. "Eau rouge ist die Kurve, auf die man sich jede Runde aufs Neue freut", erklärt Markus Winkelhock. "Und dann eben die Competition. Hier sind ausschließlich GT-Fahrzeuge und wie gesagt: die stärksten Fahrer der ganzen Welt. Wenn man hier aufs Podium fährt, ist das schon eine Riesenleistung. Aber wenn man ganz oben steht, ist das natürlich die Krönung."
Jubiläumsprogramm
Montag: Track Day
Dienstag: Track Day und Bronze-Test
Mittwoch: Fahrerparade - ab 18 Uhr
Donnerstag: Training und Qualifying
Freitag: Super Pole
Samstag: Start des Rennens um 16:30 Uhr
Sonntag: Zielankunft um 16:30 Uhr
Vollständiges Programm auf der Seite der Blancpain-Serie ...
Katrin Margraff