Roberto Martinez musste für das Halbfinale gegen die Franzosen, sein Siegerteam des Viertelfinales auf einer Position verändern. Für den gelbgesperrten Thomas Meunier spielte Mousa Dembélé auf der linken Seite. Die Franzosen spielten mit der Elf, die Argentinien im Achtelfinale bezwingen konnte. Matuidi kehrte nach seiner Gelbsperre zurück, Tolisso musste dafür auf die Bank. Für den Co-Trainer der Roten Teufel, Thierry Henry, war es eine besondere Partie. Der ehemalige französische Nationalspieler erzielte 51 Tore im Dienste der "Bleus" und ist damit Rekordtorschütze.
Die Franzosen setzten die Teufel zu Beginn des Spiels früh unter Druck und bauten zunächst, wie gewohnt, ruhig auf. Die Teufel warteten ab und tauchten in der 6. Minute ein erstes Mal gefährlich vor dem französischen Gehäuse auf. Die Hereingabe von Hazard von der rechten Seite konnte Umtiti zur Ecke klären. Belgien war nun spielbestimmend, auch weil die Franzosen tief stehend abwarteten.
In der 13. Minute war es fast soweit. Pogba bediente den schnelle Mbappé. Courtois hatte den Braten aber gerochen und war vor der schnellen Spitze am Ball.
Nach fünfzehn Minuten unterlief den Franzosen ein Fehler. De Bruyne bediente Hazard im Strafraum. Der Schuss des Kapitäns ging rechts am Tor des französischen Schlussmanns vorbei.
Frankreich gewann nach gut einer Viertelstunde etwas die Oberhand. In dieser Phase setzte Hazard in der 19. Minute zum Schuss an. Varane lenkte den Ball per Kopf über den Kasten der Franzosen. Es ging hin und her, denn nun bestimmten die Belgier wieder. Nach Eckstoß von Chadli zeigte Lloris beim Schuss von Alderweireld all sein Können und klärte zur Ecke.
Frankreich wurde erst wieder in der 31. Minute nach Freistoß von Griezmann gefährlich. Via Pavard setzte Giroud das Leder per Kopf neben den Kasten.
Zwei Minuten später kam Griezmann zu einer Schussmöglichkeit, die aber nichts einbrachte. Die Roten Teufel hatten nun größere Schwierigkeiten mit den Franzosen. Mbappé bediente im Sechzehner den mit aufgerückten Pavard mustergültig. Den Schuss des Franzosen konnte Courtois per Fußabwehr zur Ecke klären.
Kurz vor der Pause gab es für die Franzosen eine interessante Freistoßmöglichkeit nach Foul von Dembélé an Pogba kurz vor dem Strafraum. Griezmann setzte den Schuss aber genau in die Mauer. In der Minute Nachspielzeit traten die Belgier noch einmal in Erscheinung. Lukaku schien bei der Hereingabe von de Bruyne aber ein wenig überrascht. Das 0:0 zur Pause war dann auch logisch.
Die Belgier zeigten sich zwei Minuten nach dem Seitenwechsel ein erstes Mal gefährlich vor dem französischen Tor. Witsel suchte und fand mit seiner Hereingabe den Kopf von Lukaku. Der Kopfball der Sturmspitze ging übers Tor der "Bleus".
Die Franzosen zeigten sich drei Minuten später gefährlich. Kompany konnte den Schuss von Giroud zur Ecke blocken. Die anschließende Ecke lenkte Umtiti am ersten Pfosten vor Fellaini zum 1:0 ins Tor.
Die Franzosen kontrollierten nun das Geschehen. Girouds Schuss musste nach herrlicher Vorarbeit Mbappés abgeblockt werden. Dembélé war zur Stelle.
Martinez nahm Dembélé kurz danach vom Platz und brachte mit Dries Mertens einen Mann der zusätzlichen Druck auf die französischen Abwehrketten aufzubauen. Das machte sich direkt bemerkbar. Die Flanke von Mertens erreichte in der 65. Minute Fellaini. Der Kopfball ging rechts daneben.
Die Franzosen zogen sich weiter zurück und machten die Räume eng. Die Teufel kamen kaum zur Entfaltung. Hazard beschleunigte in der 80. Minute vor dem gegnerischen Strafraum und wurde von Giroud von den Beinen geholt. Für den Unparteiischen war alles sauber ...
Eine Minute später versuchte es Witsel mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Lloris im französischen Tor hatte aufgepasst.
In der Schlussphase versuchte Belgien, spielerische Lösungen gegen das französische Bollwerk zu finden. Sechs Minuten Nachspielzeit wurden von den Unparteiischen drauf gepackt.
Die Franzosen machten es nun geschickt. Griezmann kam in der 93. Minute zum Schuss. Courtois hatte den Braten gerochen und war rechtzeitig unten. Der eingewechselte Tolisso hatte den endgültigen Gnadenstoß für die Belgier auf dem Fuß, Courtois verhinderte.
Ein paar Sekunden danach war der belgische Traum vom Titel vorbei.
Belgien muss am Samstag im Spiel um den dritten Platz gegen den Verlierer aus dem zweiten Halbfinale zwischen Kroatien und England antreten.
Christophe Ramjoie
Es war ein nicht ganz so Tempo-bestimmtes Spiel wie gegen Brasilien. Dennoch haben wir uns (Die Roten Teufel) gut geschlagen. Leider hat es nicht gereicht.
Und wir (Die Roten Teufel) haben immer noch die Chance, den 3. Platz zu erreichen.
Bei der Gesamtleistung bisher, wäre es sehr zu wünschen.
Dafür drücke ich ganz Fest die Daumen!!!