Roberto Martinez schickte gegen Japan in Rostov wieder seine stärkste Elf auf den Platz. Im Vergleich zu den ersten beiden Gruppenspielen der Belgier gegen Panama und Tunesien gab es eine Veränderung in der ersten Elf. Etwas überraschend vertraute Roberto Martinez dem wieder genesenen Vincent Kompany. Dedrick Boyata, der alle Vorrundenspiele auf der zentralen Verteidigerposition gespielt hatte, musste wieder auf der Bank Platz nehmen. Bei den Japanern stand mit Eiji Kawashima ein Spieler im Tor, der unter anderem für den SK Lierse und Standard Lüttich gespielt hat.
Japan versteckte sich zu Beginn der Partie mit den favorisierten Teufeln nicht. Kagawa gab schon in der ersten Minute einen ersten Schuss in Richtung des belgischen Tors ab. Die Teufel versuchten, dem Spiel den Stempel aufzudrücken, taten sich gegen hoch verteidigende Japaner aber erst einmal schwer. Der Ball lief gut in den belgischen Reihen in einem doch umkämpften Beginn, aber der Strafraum blieb in den ersten zehn Minuten unerreicht. Nach gut einer Viertelstunde konnten die Roten Teufel etwas mehr Druck aufbauen. Echte Torchancen blieben aber noch aus. In der 25. Minute bekam Lukaku eine Hereingabe von rechts nicht unter Kontrolle. Da war mehr drin für die Teufel!
Die belgische Angriffsmaschinerie schien in Gang zu kommen. Keine zwei Minuten später musste Kawashima einen Schuss von Kapitän Eden Hazard wegfausten. Auch Kompany schaltete sich ins Offensivspiel ein. Mit vollem Körpereinsatz brachte er das Leder vorbei an Japans Schlussmann, im zentralen Strafraum fand er aber keinen Abnehmer. Nach gut einer halben Stunde tauchten die Japaner noch einmal gefährlich im belgischen Strafraum auf. Der Kopfball von Inui war aber leichte Beute für Courtois im belgischen Kasten. Belgien versuchte danach erneut, Druck aufzubauen. Die Japaner verteidigten aber geschickt und ließen den Teufeln wenig Raum zur Entfaltung.
Schrecksekunde zwei Minuten vor der Pause, als ein Schuss von Osako durch die Hände von Courtois glitt. Im Nachfassen konnte der teuflische Schlussmann den Rückstand vor der Pause verhindern. Die belgische Antwort folgte in der ersten Minute der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. Der Schuss von Dries Mertens stellte Kawashima nicht vor größere Probleme. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit ging es beim Stand von 0:0 in die Kabinen.
Der Beginn der zweiten Halbzeit war aus belgischer Sicht katastrophal. Haraguchi nutzte einen Fehler von Jan Vertonghen aus und brachte den Ball an Courtois vorbei im belgischen Tor unter. Die belgische Reaktion folgte unmittelbar. Der Schuss von Hazard prallte aber vom Pfosten wieder ins Feld.
Es kam noch schlimmer für die Belgier. Inui konnte mit einem Schuss aus der Distanz Thibaut Courtois bezwingen. Der vierte Gegentreffer der Belgier bei diesem Turnier. Jetzt wurde es richtig schwer für Belgien! Eine Reaktion des Favoriten blieb erst einmal aus. In der 62. Minute konnte Lukaku seinen Kopfball nach Hereingabe von Meunier von rechts nur neben das Tor setzen. Martinez reagierte und brachte Fellaini und Chadli für Carrasco und Mertens.
Nach Eckstoß von rechts kam der Ball zu Vertonghen. Per Kopfball-Bogenlampe ging es ins Tor und die belgische Hoffnung keimte wieder auf. Die Einwechslung von Fellaini machte sich wenig später bezahlt. Nach Flanke von Hazard stieg Fellaini im Sechzehner am höchsten und brachte den Ball in der 74. Minute aus kurzer Distanz im japanischen Tor unter. Das 18. Tor für Fellaini im Dress der Roten Teufel und immens wichtig. Die Unsicherheiten in der belgischen Abwehr hatten aber nach wie vor Bestand. Vor allen Dingen Kompany machte nicht den sichersten Eindruck.
Fünf Minuten vor dem Ende rettete Kawashima erst gegen Chadli, dann gegen Lukaku und bewahrte Japan vor einem Rückstand. Courtois musste in der ersten Minute der Nachspielzeit auch eingreifen, als ein Schuss von Witsel gefährlich in Richtung des belgischen Tors ging. Auch beim Freistoß von Honda musste Courtois abtauchen, um Belgien vor dem Rückstand zu bewahren.
Courtois war dann auch an der Basis von der belgischen Führung. Der Schlussmann beschleunigte nach Eckstoß der Japaner das Spiel, via de Bruyne und Meunier landete der Ball durch Chadli im Tor.
Im Viertelfinale wartet mit Brasilien einer der WM-Favoriten auf die Roten Teufel. Anpfiff in Kasan am Freitag ist um 20 Uhr.
Christophe Ramjoie
Unglaublich und grandios wie die das Steuer rum gerissenen haben. Hab doch glatt ein paar Kippen geraucht …
Ein großes Kompliment auch an die fairen und guten Japaner … Shit happens halt überall mal.
Mit großer Freude | Peer