Igor Akinfejew hat Gastgeber Russland bei der Fußball-WM die erträumte Sensation beschert und den Mitfavoriten Spanien nach einem Spiel der Nerven aus dem Turnier geworfen. Vor 78.000 euphorischen Zuschauern im ausverkauften Luschniki-Stadion parierte der Schlussmann den letzten Elfmeter und führte sein Team damit am Sonntag zum Achtelfinal-Sieg mit 4:3 im Elfmeterschießen.
Dagegen endet die WM für den Titelträger von 2010 wie schon vor vier Jahren beim Vorrunden-Aus mit einer herben Enttäuschung. Das Aus dürfte zugleich das Ende der Generation um André Iniesta sein.
Interimscoach Fernando Hierro konnte die erfolgreiche Arbeit seines kurz vor Turnierbeginn gechassten Vorgängers Julen Lopetegui nicht fortsetzen. Mit einem Eigentor von Senior Sergej Ignaschewitsch (12. Minute) war der Favorit in Führung gegangen. Der ideenlose und tempoarme Spielaufbau von Spanien ermutigte den Außenseiter Russland aber schnell zu mehr eigenen Angriffen.
Bei einem Schuss von Alexander Golowin (36.) knapp neben den Pfosten war er einem Tor erstmals nahe. Der Elfmetertreffer von Dsjuba zum 1:1 nach einem Handspiel von Gerard Piqué verwandelte das Stadion vorübergehend in ein Tollhaus. Beim Halbzeitpfiff gab es tosenden Applaus von den Tribünen.
Auch nach dem Wiederanpfiff bekamen die Zuschauer ein dürftiges Achtelfinale zu sehen. Die zuvor in 23 Spielen ungeschlagenen Spanier erhöhten zwar den Druck, fanden aber keine Lücke in der gut organisierten Abwehr des Gegners. Selbst der in der 67. Minute eingewechselte Iniesta konnte das statische Spiel seiner Mannschaft kaum beleben, hatte aber in der 86. Minute immerhin die einzige Chance der 2. Halbzeit zum 2:1.
Ähnlich trist ging es in der Verlängerung weiter. Die Defensive der Russen geriet nur selten ins Wanken. Deshalb musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.
dpa/wb