Für Luis Garcia war das Gastspiel in Lokeren der vorerst letzte Auftritt im Dress der AS Eupen. Der Spanier wird in sein Heimatland zurückkehren, um dort einen Trainerlehrgang im Hinblick auf eine spätere Trainerlaufbahn zu absolvieren. Der Zeitpunkt des Trainerlehrgangs ist allerdings sehr unglücklich, steht der Kapitän doch für alle verbleibenden Play-off-Spiele nicht mehr zur Verfügung.
In der Spitze der Startelf setzte Makelele auf Leye. Raspentino nahm den Platz Konés ein, der nur auf der Bank startete. Kurz vor Spielbeginn musste auch der angeschlagene Peybernes die Segel streichen. Der Franzose verletzte sich beim Aufwärmen und konnte nicht wie vorgesehen starten. Für ihn rückte Moussa Wagué in die Basis. Bei den Gastgebern fehlte Ex-AS Spieler Mijat Maric mit einer Rückenverletzung.
Die Partie des dritten Spieltags der Play-off II hatte nicht viele Zuschauer ins Daknamstadion gelockt. Eupen agierte auswärts vorsichtig mit einer Fünferabwehrkette. Lokeren war bemüht, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Die ersten zehn Minuten hatten bis auf drei gelbe Karten erst einmal wenig zu bieten.
Die vorsichtige Ausrichtung hat der AS Eupen aber nichts gebracht. Mit einem Pass von Marecek wurde die Eupener Abwehr ausgehebelt und Steve de Ridder konnte den Ball in der 13. Minute im Eupener Kasten unterbringen. Die Schwarz-Weißen präsentierten sich wieder einmal erschreckend schwach in der Fremde, auch wenn Lokeren nach der Führung den Gästen aus Eupen die Initiative überließ. Sehr zum Ärger des Trainers Makelele.
So etwas wie Torgefahr gab es wieder in der 35. Minute zu notieren, als Filipovic nach Ecke zum Kopfball kam, das Leder aber links neben den Kasten von Van Crombrugge setzte. Eine Minute später konnte Ocansey keinen Nutzen aus einem Fehler der Gastgeber ziehen und setzte den Ball über das Tor. Die nächste Chance gab es wiederum eine Minute später, für die Hausherren. Der Schuss von Joher Rassoul ging über das Tor der Gäste.
Riesenglück für die AS, als Yusuf Lawal Van Crombrugge im Eupener Tor bezwingen konnte, sein Ball aber im Anschluss rechts am Tor vorbei kullerte. Eupen rettete den knappen Rückstand irgendwie bis in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel passierte erst einmal wenig auf dem Grün. In der 59. Minute wurden die Zuschauer aus dem Tiefschlaf geweckt, als das Leder plötzlich im Tor der Hausherren zappelte. Leye stand aber im Moment der Hereingabe von Tirpan im Abseits und somit wurde der Treffer nicht gegeben.
Einen regulären Treffer machten die Hausherren - und was für einen. José Cevallos sah, dass Van Crombrugge viel zu weit vor seinem Tor stand, hielt aus 60 Metern drauf und traf zum 2:0. Prädikat: Weltklasse! Zwei Minuten später musste die AS nach einer doppelten Gelben Karte für Mulumba die restliche Spielzeit mit einem Mann weniger auskommen. Die erste gab es für das Foul, die zweite für ein Schubsen des Gegners.
Der Leidensweg der AS war aber noch nicht zu Ende. In der 71. Minute lenkte Lotiès eine Hereingabe von Cevallos unglücklich ins eigene Tor. Die Chancen häuften sich auf Seiten von Lokeren. Zum Glück für die AS konnte Söder eine Unachtsamkeit des Eupener Schlussmanns Van Crombrugge nicht nutzen und den Ball nur ins Seitennetz setzen.
Bereits am Mittwoch steht der nächste Spieltag in der B-Gruppe der Play-off II an. Dann ist der FC Antwerp zu Gast im Eupener Kehrwegstadion.
Christophe Ramjoie