Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg wollte der KFC Grün-Weiß Amel endlich zurück in die Erfolgsspur. Doch nach dem 0:0 zu Hause gegen Xhoffraix stand am Mittwoch das nächste Heimspiel für die Grün-Weißen an. Es war aber nicht irgendein Spiel, sondern das DG-Derby gegen Raeren-Eynatten.
Personell hatte Trainer Boris Dome erneut mit einigen Ausfällen zu kämpfen. Zwar kehrte Damiel Miessen nach abgesessener Sperre in die Startelf zurück, allerdings fehlten Melvin Lafalize, Oliver Bongartz und Mirco Felten allesamt verletzt, noch dazu war Jonathan Roggemans gesperrt.
Dies führte dazu, dass Julien Williot, der eigentlich im Mittelfeld zu Hause ist, die Rolle als einzige Spitze übernahm. Auf Raerener Seite kehrte Nicolas Collubry nach zweiwöchiger Abwesenheit wieder zurück in den Kader und startete von der Bank.
Die Gastgeber aus Amel versuchten seit dem Anpfiff viel Druck auf Raeren auszuüben und so die Gäste gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Williot, der ein gutes Spiel in ungewohnter Rolle machte, hatte dann beinahe auch die erste Chance des Spiels, doch er verpasste eine Deville-Hereingabe denkbar knapp (9. Minute).
Nachdem Raeren etwas brauchte, fanden auch die Gäste so langsam ins Spiel. Eine erste Möglichkeit hatten sie nach einer Vorbereitung von Jeremy Bong, doch der Kopfball von Tobias Lauffs ging knapp über das Gehäuse von Luka Mertes (11.).
Nur zwei Minuten später war es erneut Bong per Ecke, diesmal landete der Ball vor den Füßen von Glody Kodura, doch auch sein Schuss ging über das Tor (13.).
Wenig später dann erneut Raeren: Nach einem langen Ball von Kodura klärte Verteidiger David de Zorzi direkt vor den Füßen von Tobias Lauffs, der am Strafraum Maß nahm, im Nachfassen konnte Luka Mertes den Ball entschärfen (17.).
Nach einer sehr vielversprechenden Anfangsviertelstunde waren die folgenden Minuten etwas schleppend. Der Ball zirkulierte größtenteils im Mittelfeld, für wirklich gefährliche Chancen gab es zu viele Ungauigkeiten. Doch das Derby sollte im Verlauf noch einiges zu bieten haben.
Als knapp eine halbe Stunde gespielt war, zappelte der Ball dann im Netz. Nach einem Freistoß von Romain Hendrichs brachte Dennis Laschet den Ball auf's Tor, bevor Tobias Lauffs am zweiten Pfosten die Kugel über die Linie drückte. Dieser stand allerdings in einer Absteitsposition und deshalb zählte der Treffer nicht (29.).
Aber auch die Ameler zeigten, das sie richtig guten Kombinationsfußball spielen können. Nach einer Kombination kam der Ball über Youness El Abbadi zu Julien Williot, der an Daniel Johnen im Raerener Tor scheiterte (37.).
Direkt vor der Pause gelang den Gastgebern dann die Führung. Ein Freistoß von Gary Deville fand in der Mitte punktgenau Simon Piette, der zum 1:0 ins lange Ecke einköpfte (44.). Dem Freistoß vorausgegangen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Jeremy Bong, der über Leistenprobleme klagte. Für ihn kam Semir Islamovic.
Beinahe wäre den Amelern dann ein Doppelschlag gelungen, als Youness El Abbadi nach einer Ecke im Strafraum völlig frei zum Schuss kam. Dieser ging allerdings knapp über das Tor, und so blieb es bei ihrer 1:0 Pausenführung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchte Raeren dann alles, um den Schock des Gegentreffers so schnell wie möglich abzuschütteln und wieder ins Spiel zu finden, doch sie taten sich recht schwer.
Nach etwas mehr als einer Stunde kam dann Nicolas Collubry ins Spiel. Er rückte aber nicht wie gewohnt in die Innenverteidigung, sondern ging in die Offensive. Eine Entscheidung, die am Ende Gold wert war (64.).
Kurz danach hatte Amel die Chance zur Entscheidung. Nach feinem Ball von Deville auf El Abbadi scheiterte dieser an Daniel Johnen, der Raeren somit im Spiel hielt (68.).
In der Schlussphase warf Raeren dann alles nach vorne, um irgendwie noch zum Ausgleich zu kommen. Doch wirklich große Chance waren Mangelware. Zwar hatten die Gäste ein bis zwei Möglichkeiten, Luka Mertes hatte damit aber wenig Probleme.
Dadurch dass Amel es verpasste, den Deckel auf die Partie zu machen, kam in der Nachspielzeit der große Auftritt des Nicolas Collubrys. Ein langer Ball rutsche zwei Verteidigern durch, wodurch Collubry rechts alleine durch war und eiskalt am Strafraum wuchtig ins rechte Eck den Ausgleich erzielte (90+2.).
So verpasste Amel die Derby-Revanche um Haaresbreite und musste sich am Ende - wie bereits am Samstag - mit einem Punkt begnügen. Raeren seinerseits war nach dem Spielverlauf mit dem Punkt natürlich überglücklich. Für Amel geht es am Sonntag nach Dison, Raeren ist in Beaufays zu Gast.
Marvin Schmitz