Vor dem Spiel lief auf den Bildschirmen der Versluys-Arena in Ostende ein Clip, der an das Aufstiegsspiel der Gastgeber gegen Eupen vor fünf Jahren erinnerte. Beide Teams haben sich im Laufe der letzten Jahre deutlich verändert.
Am Samstag veränderte AS-Coach Claude Makelele sein Team wie angekündigt gleich auf mehreren Positionen im Vergleich zum letzten Samstag. Gnaka, Wagué, Lazare und Garcia ersetzten Peybernes, Tirpan, Diagne und Raspentino. Der Franzose setzte an der Küste also eher auf eine erfahrenere Truppe. Bei Ostende gab es eine Veränderung nach dem Auftakt-Unentschieden aus der Vorwoche. Nkaka machte in der Abwehr Platz für Antonio Milic.
Eupen startete unsicher ins Spiel und hatte in der 3. Minute Glück, dass der völlig allein gelassene Aleksaner Bjelica nicht präziser im Abschluss war. Drei Minuten später brannte es lichterloh im Eupener Strafraum. Gnaka konnte den Schuss von Richairo Zivkovic noch vor der Linie klären. Da die Arme bei der Klärung angelegt waren, gab es nicht den von den Ostender Fans geforderten Handelfmeter.
Eupen brauchte eine Weile, um sich aus der Ostender Umklammerung zu lösen. Mit dem ersten Angriff der Weserstädter folgte dann aber auch direkt die Eupener Führung. Mamadou Koné lenkte eine stramme Hereingabe Gnakas von der linken Seite in die Maschen. Es war der vierte Treffer des Ivorers im zehnten Spiel für die AS. Den Küstenstädtern wurde durch den Gegentreffer im Anschluss ein wenig Wind aus den Segeln genommen.
Mit dem Freistoß Brecht Capons wurde Ostende dann wieder gefährlich. Der Schuss Capons konnte vom starken Van Crombrugge im Eupener Tor aber an den Querbalken gelenkt werden. In der Folgezeit gewann das Spiel der Hausherren wieder an Geschwindigkeit. Ein Glück für die Gäste aus Eupen, dass Ostende dabei fast schon fahrlässig mit den sich bietenden Chancen umging. Symbolisch stand hierfür eine Chance des ehemaligen Nationalspielers Nicolas Lombaerts, der in der 35. Minute im Strafraum über den Ball trat. Wenig später war es erneut Van Crombrugge, der seine Mannschaft vor dem Ausgleich bewahrte. Mit einer starken Parade verhinderte der 24-Jährige, dass der gut platzierte Kopfball von Antonio Milic im Eupener Tor landete.
Eine Co-Produktion der beiden ältesten Eupener Spieler, Leye und Garcia, führte beinahe zum zweiten Eupener Treffer. Der Schuss des Spaniers konnte pariert werden. Kurz vor dem Pausenpfiff verlor Koné den Ball in der Vorwärtsbewegung in der eigenen Hälfte. Der Ball landet im Anschluss bei Akpala, der das Leder aber nur neben den Kasten van Crombrugges setzen konnte. Die Eupener schafften es also, die schmeichelhafte Führung mit in die Kabine zu nehmen.
Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste einen stabileren Eindruck, auch wenn Van Crombrugge in der 47. Minute einen hohen Ball etwas holprig klärte. Ostende gelang es nicht, den Druck der ersten Halbzeit aufzubauen. Lazare verpasste es in der 60. Minute, für die Vorentscheidung zu sorgen, als er nach Zuspiel seines Landsmanns Koné über den Ball trat. Eine Minute später konnte Canesin den Schuss Ocanseys vor der Linie klären, nachdem dieser vom Fuß des Ostender Schlussmanns Dutoit entschärft werden konnte.
Für die letzten 24 Minuten brachte Makelele den wieder genesenen Japaner Toyokawa für Lazare. In den folgenden 70 Sekunden gab es Chancen auf beiden Seiten: Erst verstolperte Canesin für Ostende, wenig später scheiterte Ocansey mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze an Dutoit.
In der 72. Minute musste die AS dann doch den Ausgleichstreffer hinnehmen. Nach einer schönen Einzelaktion von Richairo Zivkovic zappelte das Leder im Netz und im Stadion erschallte vollkommen zurecht "Oh la la la, c'est magnifique" von TC Matic.
In der Schlussphase brachte Makelele noch Raspentino für den Torschützen Koné. Für die letzten fünf Minuten kam Tirpan für Mulumba. Am Spielstand sollte sich aber nichts mehr ändern, auch weil Van Crombrugge in der Nachspielzeit noch einen Ostender Freistoß entschärfen konnte.
Am kommenden Samstag muss die AS Eupen erneut auswärts antreten. Am dritten Spieltag der Gruppe B ist der SK Lokeren der Gegner.
Christophe Ramjoie