Stoffel Vandoorne ist längst aus dem National-Team herausgewachsen. Der 25-jährige Westflame ist ganz oben angekommen: Seit 2017 fährt er in der Formel 1, als Teamkollege von Fernando Alonso bei McLaren.
Von "ganz oben" zu sprechen ist in diesem speziellen Fall aber vielleicht nicht ganz passend. "Es war sicher kein leichtes Jahr für uns. Zu Beginn der Saison haben wir viele technische Probleme gehabt. Dann haben wir aber Fortschritte gemacht und das Saisonende war schon besser. Natürlich waren das immer noch nicht die Resultate, die wir erreichen wollen", gibt Vandoorne zu.
Aber Vandoorne zieht auch Positives aus der verpatzten Saison. "Die Saison hat mich auf jeden Fall stärker gemacht. Ich habe gelernt, wie ich mit Problemen umgehen muss und wie ich das Maximum aus einem Auto heraushole, das nicht das beste Auto im Feld ist."
Renault als Motorlieferant
Und genau das soll sich dieses Jahr ändern. Denn McLaren ist den ungeliebten Honda-Motor los, der für viele Probleme gesorgt hat und als riesige Schwachstelle gilt. Der Rennstall arbeitet nun mit Renault zusammen. "Es ist sicher nicht die Lösung aller Probleme, aber ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das ist das Wichtigste: Es hat sich endlich etwas geändert, das ist für uns alle eine große Motivation. Wir können es kaum erwarten, endlich in die Saison zu starten und zu sehen, wo wir stehen."
Stoffel Vandoorne hat schon die ersten Runden gedreht - allerdings nur im Simulator. "Der erste Eindruck war positiv. Aber es bleibt nur ein Simulator-Test, wir müssen die ersten Testfahrten auf der Strecke abwarten, ehe wir wissen, wie gut das Auto ist und wo wir stehen." Ende Februar stehen in Barcelona die ersten Testfahrten an, dann wird sich zum ersten Mal zeigen, wie gut der McLaren in seiner Version 2018 ist.
Auf Vandoorne kommt also eine spannende Saison zu. Auch auf die gesamte Formel 1, denn diese Saison gibt es erneut einige Änderungen. Viel diskutiert wird unter anderem der "Halo" (Heiligenschein), der neue Sicherheitsbügel über dem Cockpit. "Vom Aussehen her bin ich kein Fan davon. Aber für die Sicherheit ist das eine gute Sache. Ich denke, nach ein paar Rennen haben wir uns alle daran gewöhnt", meint Vandoorne.
Was die Erwartungen angeht, bleibt Stoffel Vandoorne äußerst vorsichtig. "Es ist schwer zu sagen, welche Resultate wir erwarten können. Wichtig ist, dass wir uns stark verbessern. Aber ich will mir vorerst noch kein Ziel setzen. Erstmal abwarten, wo unser Auto steht. Dann werden wir sehen, was möglich ist."
Katrin Margraff