Am dritten Spieltag der ersten WM-Qualifikationsphase waren die Roten Wölfe unter Zugzwang. Gegen Griechenland musste ein Sieg her, um in dieser Phase der WM-Qualifikation wieder Anschluss an die Niederlande zu knöpfen, da die niederländische Auswahl überraschend mit 27:30 gegen die Türkei verloren hatte. Die Türkei hatte durch diesen Erfolg mit fünf Punkten die Tabellenführung der Serie übernommen.
Mit Damian Kedziora stand wie erwartet erst einmal nur einer der drei ostbelgischen Nationalspieler im Dress der Handball-Nationalmannschaft auf dem Platz. Sein jüngerer Bruder Bartosz fehlte berufsbedingt. Der dritte Ostbelgier, Torhüter Youri Denert nahm zunächst auf der Bank Platz. Damian Kedziora erzielte den Eröffnungstreffer von der Siebenmeterlinie aus. Kedziora landete auch den zweiten belgischen Treffer von der linken Außenbahn, nachdem in Arber Querimi in Szene gesetzt hatte. (2:2)
Kedziora blieb der gefährlichste Wolf in der Anfangsphase, denn auch die nächsten beiden Treffer gingen auf das Konto des Eupeners. Die Mannschaftskollegen hatten es in den ersten Minuten noch etwas schwer mit dem Torabschluss. Den Treffer zum zwischenzeitlichen 5:5 wurde ebenfalls durch den älterern der beiden Kedziora-Brüder erzielt. Während es vorne im Angriff nicht nach Wunsch verlief, klafften auch in der belgischen Hintermannschaft einige Lücken auf, die von den Griechen temporeich ausgenutzt werden konnten. Mit 6:8 lagen die Wölfe nach einer Viertelstunde im Hintertreffen. Kedziora verkürzte in der 16. Minute mit seinem sechsten Treffer auf 7:8. Es blieb, zumindest was die Treffer anbelangt, eine One-Man-Show. Kedziora verkürzte auf 8:9, ehe Thomas Bolaers zum 9:9 ausgleichen konnte.
Nathan Bolaers brachte die Belgier nach einem erfolgreich abgeschlossenen Konter in der 20. Minute wieder in Führung. Dies schien so etwas wie eine Signalwirkung auf die Mannschaftskollegen zu haben, denn nun trafen auch weitere belgische Feldspieler. Nach einer Siebermeterparade Lettens' brachte Robyns die Wölfe ein erstes Mal am Abend mit drei Toren in Führung. (16:13) Bis zur Pause sollte dieser Vorsprung noch um einen weiteren Treffer anwachsen. (20:16)
Die Belgier kamen gut aus der Kabine. Bis zur 34. Minute bauten die Wölfe den Vorsprung weiter aus.(22:16) Die Roten Wölfe verteidigten nun deutlich besser als im ersten Durchgang und hatten auch offensive Lösungen. Nach knapp zehn gespielten Minuten im zweiten Spielabschnitt führte die Sieben des Nationaltrainers Yerime Sylla mit 25:17. Ein Doppelschlag Nathan Bolaers sorgte eine gute Viertelstunde vor Schluss für einen Zehn-Tore Vorsprung.
Yerime Sylla gab nun den Ergänzungsspielern die Möglichkeit, sich zu beweisen. Im Hinblick auf das Rückspiel wurde u.a. Damian Kedziora geschont. Für ihn kam der aus Malmedy stammende Julien Devisch. Für die Schlussphase durfte dann auch Youri Denert im Tor ran, genau wie der Spieler des HC Eynatten-Raeren Benoit Neuville, der sich aber gleich mit seiner ersten Aktion eine Zeitstrafe einhandelte.
Die Roten Wölfe spielten ihren Stiefel runter und setzten sich am Ende locker mit 33:28 durch.
Am kommenden Sonntag findet das Rückspiel gegen die griechische Auswahl statt. Nächsten Mittwoch treffen die Wölfe in Löwen auf die Türkei. Am 14. Januar findet in Sittard das letzte und womöglich entscheidende Spiel zwischen der niederländischen Auswahl und den Roten Wölfen statt.
Christophe Ramjoie