Bei der AS Eupen stand überraschenderweise Florian Raspentino in der Basiself. Der Franzose hat offenbar in den beiden Trainingseinheiten vor dem Spiel einen solch durchschlagenden Eindruck hinterlassen, dass Claude Makelele ihn für startelfwürdig gefunden hat. Mickael Tirpan kehrte wieder in die Basis zurück. Im Vergleich zum Unentschieden gegen Sint Truiden fehlten der gesperrte Garcia und Karim Fadlalla, der genau wie Akram Afif mit der Nationalmannschaft Katars unterwegs ist.
Bei Anderlecht überraschte Vanhaezebrouck mit zwei Debütanten. Albert Sambi Lokonga, dem jüngeren Bruder des Standardprofis Paul José Mpoku und Francis Amuzu kamen zu ihrem Startelfdebüt bei den Veilchen. Hanni und Obradovic mussten erst einmal auf der Bank platz nehmen. Die deutliche 0:5 Niederlage des Rekordlandesmeisters hatte auch deutliche Spuren auf den Rängen des Constant Vanden Stock Stadions hinterlassen. Ein Teil der Fans boykottierte nämlich den Auftritt der Veilchen.
Für die AS wurde es in der 9. Minute brenzlig. Der Pole Teodorczyk unterstrich noch einmal sein derzeitiges Formtief. Aus kurzer Distanz konnte der den Ball nicht im Eupener Tor unterbringen, auch weil Eupens Stürmer Leye sich noch in den Schuss des Anderlechter Stürmers werfen konnte. Die Veilchen wirkten gegen den Underdog aus der Weserstadt wenig souverän und stark verunsichert. Der Rekordlandesmeister kontrollierte zwar das Geschehen auf dem Platz, wirklich zwingendes kam aber nicht dabei heraus. In diese Trägheit hinein reichte den Veilchen eine Beschleunigung aus, um die Eupener Abwehr aus der Verankerung zu hebeln. Nach schönem Zuspiel Trebels landete der Ball bei Debütant Amuzu der rechts an van Crombrugge vorbei schieben konnte. Eupen kam nach gutem Vorstoß Ocanseys über die linke Seite zur ersten guten Möglichkeit. Deschacht konnte sich aber noch in den Schuss des AS-Neulings Raspentino werfen.
Gar niemand musste sich vor Teodorczyk werfen, als der Pole in aussichtsreicher Position ein Luftloch schlug statt Ball nach starkem Anderlechter Kombinationsspiel im Eupener Tor unterzubringen. Ein weiteres Sinnbild für das Formtief des Polen im Dienste des RSCA und Glück für die Eupener Mannschaft. In der Nachspielzeit wurde es erneut heiß im Strafraum der Eupener. Diesmal konnte Onyekuru das Leder nicht in die Maschen befördern. Das war es für die erste Halbzeit.
Keine Veränderungen auf beiden Seiten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff schien Schouterden gut lanciert, doch der Eupener Mittelfeldakteur legte sich den Ball im Sprint etwas zu weit vor, so dass die Anderlechter Abwehr mühelos klären konnte. Knappe zehn Minuten später kann Valiente einen Kopfball nicht gut genug in Richtung Anderlechter Tor platzieren. In dieser Situation war mehr drin für die Schwarz-Weißen. Glück für Eupen in der 71. Spielminute als der lange Kopfball des eingewechselten Hanni immer länger wurde und vom Pfosten wieder ins Spielfeld prallte. Van Crombrugge musste dabei machtlos zusehen. In der letzten Viertelstunde musste der Rekordlandesmeister auf Onyekuru verzichten, der sich nach einem Zweikampf mit Eupens Schlussmann van Crombrugge verletzte. Das Knie des Nigerianers hatte sich unansehnlich verdreht. Für die letzten zehn Minuten ging Eupens Trainer Makelele volles Risiko und brachte Moussa Diallo. In der 89. Minute so etwas wie Eupener Torgefahr. Der Schuss Leyes war aber zu schwach und konnte von Sels problemlos aufgegriffen werden. Der Schiedsrichter packte noch einmal fünf Minuten Nachspielzeit oben drauf,die aber nichts einbrachten.
Am Dienstag ist Waasland-Beveren im Kehrwegstadion zu Gast.
Christophe Ramjoie
Schwaches Anderlecht gegen noch schwächeres Eupen. Hätte gut und gerne 3 - 0 enden können ..