Volle Hütte am Stockbergerweg zum ersten Handball-Derby seit sechseinhalb Jahren. Schon gut eine Stunde vor dem Spielbeginn füllte sich die Halle wie zu Derbyglanzzeiten. Viele Ehemalige von beiden Mannschaften fanden sich in den Tribünen ein um das Achtelfinale zwischen der KTSV Eupen und dem HC Eynatten-Raeren live mitzuerleben.
Beim Aufwärmen verletzte sich der Eynattener Kreisläufer Luke Habets, so dass dieser von der Bank aus zusehen musste. Auf Eupener Seite waren mit Garry Braun und Nicolas Janssen zwei Akteure dabei, die auch beim letzten Duell der beiden ersten Mannschaften auf der Platte gestanden haben.
Die Gastgeber legten gut los: Danny Flaiz eröffnete den Torreigen nach knapp zwei gespielten Minuten gegen seinen Ex-Kollegen. Eupen agierte gut und konzentriert in der Abwehr. Dahinter machte der U-18 Nationaltorhüter Brian Dormann eine gute Figur. Nach sechs gespielten Minuten konnten sich die Eupener ein erstes Mal absetzen (3:1). Adrian Lambertz erhöhte nach sieben Minuten auf 4:1.
Nach zehn Minuten waren auch die Eynattener Gäste etwas besser im Spiel und konnten nach einem Doppelschlag Nicolas Cordeweners auf 4:5 verkürzen. Beim Stand von 6:4 wurde es etwas hektischer auf dem Platz. Erst verwarf Vreven, danach forderten die Gästefans eine härtere Sanktion für das Zerren von Adrian Veithen nach Eupener Ballverlust an Eric Vreven.
Nach der Hälfte des ersten Durchgangs fand Eynatten nur schwer die Lücke in der diszipliniert agierenden Eupener Hintermannschaft. Die KTSV tat sich da schon etwas leichter und konnte die Gäste aus Eynatten auf Abstand halten. Nach rund zwanzig Minuten schmolz der Abstand wieder auf ein Tor zusammen (8:7).
Sid Hartel verpasste es im direkten Duell mit dem Eynattener Schlussmann Thorsten Schmack, die knappe Führung zu verdoppeln. Im Gegenzug konnte Eynatten von der Siebenmeterlinie zum 9:9 ausgleichen. Es blieb eine knappe und spannende Angelegenheit, mit Rettungsaktionen der Torhüter beider Seiten und Fehlwürfen. Danny Flaiz erhöhte rund 90 Sekunden vor der Pause auf 11:9. In Überzahl konnte der HCER noch auf 10:11 verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel war der Vorsprung der Eupener schnell dahin. In Überzahl konnten die Mannschaft aus der 1. Division ein erstes Mal die Führung übernehmen (13:14). Der Klassenunterschied war auf dem Feld aber auch nach rund vierzig gespielten Minuten nicht wirklich spürbar. Eupen erwies sich keinesfalls als Kanonenfutter, sondern verlangte dem Dritten der 1. Division alles ab.
Nach Parade von Dormanns konnte Veithen in der 40. Minute zum 15:15 ausgleichen. Es blieb ein Kopf an Kopf Rennen. Eine Viertelstunde vor Schluss war alles noch offen, als Nicolas Janssen von Linksaußen zum 17:17 traf. In den nächsten beiden Minuten war Eynatten am Drücker und setzte sich mit zwei Toren leicht ab. Joeri Verjans baute den Vorsprung nach vorheriger Schmack-Parade auf drei Zähler aus.
Rund zehn Minuten vor dem Ende war es Vreven, der auf 17:21 erhöhte. Eupen verlor nun ein wenig den Faden, was die Präzision im Angriff betraf. Sekou Top zeigte sich auf Eynattner Seite als nervenstarker Siebenmeterschütze, als er zum 17:22 traf.
Die Eupener Durststrecke ohne Tor beendete Brülls rund acht Minuten vor dem Ende und verkürzte auf 18:22. Die Fehlwürfe häuften sich auf Eupener Seite, und Eynatten-Raeren profitierte maximal. Der Favorit machte ernst und zog auf sieben Tore davon (18:25). Am Ende setzte sich Eynatten mit 21:26 durch und steht im Viertelfinale des Wettbewerbs.
Am kommenden Samstag muss die KTSV bereits zum nächsten Derby antreten. Gegner ist dann die Union Beynoise. Der HC Eynatten-Raeren muss bei Kreasa Houthalen antreten.
Christophe Ramjoie