Im Vergleich zum 3:3 gegen Mexiko vom letzten Freitag nahm Roberto Martinez gegen Japan gleich mehrere Veränderungen vor. Im Tor stand, wie angekündigt, Simon Mignolet für Thibaut Courtois. In der Abwehr mussten Ciman und Boyata für den früheren AS-Spieler Christian Kabasele und für Rekordnationalspieler Jan Vertonghen weichen. Im Mittelfeld fehlte der angeschlagene Eden Hazard, für ihn rückte sein Bruder Thorgan in die Startelf. Auch Youri Tielemans fehlte im Vergleich zum letzten Freitag, sein Platz ging an Dries Mertens.
Bei den Japanern fehlten die bekannten Namen: Kagawa, Honda oder auch Okazaki. Im Tor stand mit Eiji Kawashima der ehemalige Schlussmann von Lierse und auch Standard Lüttich. Die beiden anderen aktuellen Spieler aus der 1. Division im japanischen Kader Kubo (KAA Gent) und Morioka (Waasland-Beveren) starteten erst einmal von der Bank aus. Die Bundesliga-Akteure Haragushi (Hertha BSC), Osako (1. FC Köln) und Asano (VfB Stuttgart) waren in der Startelf.
Wie schon gegen Mexiko starteten die Belgier schwach in die Partie. Japan setzte die Roten Teufel mit hohem Pressing unter Druck. Den ersten Schuss auf das japanische Tor gab Kevin de Bruyne ab, der nach dem Mexiko-Spiel die taktische Aufstellung von Coach Martinez moniert hatte. Es dauerte eine Weile, ehe der belgische Motor richtig lief. De Bruyne war auch an der nächsten gefährlichen Aktion beteiligt, als er ein Zusammenspiel mit Thomas Meunier direkt abschloss. Kawashima war aber rechtzeitig unten, um den Gegentreffer zu verhindern.
Nach der Aktion erneut Lethargie über einige Minuten, ehe Mertens über links Lukaku zentral im Strafraum bedienen konnte. Kawashima blieb erneut Sieger. Die nächste belgische Möglichkeit hatte Thorgan Hazard in der 42. Minute. Bis in den Strafraum hatte der Gladbach-Profi alles richtig gemacht, machte dann aber den Schlenker zu viel und die Chance war dahin. Die erste Halbzeit blieb hinter den Erwartungen zurück. Belgien hatte zwar die gefährlicheren Aktionen, tat sich gegen die gut stehenden Japaner aber schwer.
Besser war der Start in die zweite Halbzeit. Vertonghens Schuss in der 47. Minute ging aber in Richtung der heimischen Fans. Drei Minuten später wollte Mertens Thorgan Hazard in Szene setzten, doch Kawashima hatte aufgepasst. Nach etwas besserem Beginn nahm das Tempo im Spiel deutlich ab. Die Fans in Brügge war enttäuscht. Pfiffe kamen auf!
Diese wichen in der 72. Minute dem Torjubel zur belgischen Führung. Nach einer schönen Einzelaktion bediente Chadli Romelu Lukaku, der per Kopf das 1:0 machte. Für Lukaku war es der 31. Treffer im Dress der Nationalmannschaft. Damit ist er belgischer Rekord-Torjäger. Direkt im Anschluss kam Origi für den Torschützen.
Ein Ausrutscher Kabaseles führte dann beinahe zum Ausgleich. Mignolet konnte den Schuss Sugimotos klären. Mignolet musste nur zwei Minuten später fast identisch eingreifen beim Schuss des eingewechselten Inuis. Bei der Einwechslung Steven Defours in der 84. Minute gab es Pfiffe von den Brügger Rängen. Hier war wohl der Clubgedanke stärker, aber völlig unverständlich.
Nun richtet sich der Fokus der Fans auf den 1. Dezember, dann werden in Moskau die Gruppen für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland ausgelost.