Mariusz Kedziora hat den Handballsport in der Region über Jahre geprägt. 1991 wechselte der polnische Nationalspieler zur KTSV Eupen und erlebte dort einen Großteil seiner Spielerkarriere. Eines der Highlights war sicherlich der Europapokalauftritt gegen Wien.
Nach der Spielerlaufbahn folgte eine Karriere als Trainer mit Raeren, Eynatten und dem TV Weiden als Stationen. Auch Kedziora ist gespannt auf den Ausgang des Pokalderbys zwischen der KTSV Eupen und dem HC Eynatten-Raeren am Mittwoch.
Für ihn ist es aber schwer vorherzusagen, wie das Spiel ausgehen wird, wie Mariusz Kedziora im Gespräch mit dem BRF erklärt: "Bestimmt volle Halle, bestimmt Nervosität auf beiden Seiten [... ] Man kann keinen Favoriten nennen, keinen Verlierer, mal sehen, was passiert."
Auch wenn Eynatten-Raeren auf dem Papier der Favorit ist, denkt Marius Kedziora, dass man bei diesem Spiel nicht von einem Außenseiter sprechen kann. "Wir haben schon viel erlebt, eine theoretisch schwächere Mannschaft wie Eupen kann Eynatten schlagen, besonders wenn so viele Zuschauer kommen. Ich denke, Eupen kann alles herausholen und vielleicht, vielleicht ... Eynatten schlagen."
Kedziora findet, dass Derbys sehr wichtig für den Handballsport der Region sind. "Ich bin nicht unbedingt für Fusionen, ich meine, dass diese Derbys eine große Werbung machen für unsere Region und für den Handball."
Mariusz Kedziora fühlt sich wohl in Eupen
Der frühere polnische Nationalspieler reist am nächsten Wochenende in seine frühere Heimat, denn dort wird das hundertjährige Bestehen des Handballsports gefeiert: "Das werden für mich ganz emotionale Tage nächstes Wochenende, ich treffe nach 25 Jahren meine Kollegen und ich habe die Möglichkeit, zum ersten Mal in der neuen Halle ein Meisterschaftsspiel zu sehen. Ich bin sehr gespannt."
Die Söhne von Mariusz Kedziora sind in seine Fußstapfen getreten. Sie sind auch Handball-Nationalspieler, allerdings für die belgische Mannschaft, und das findet er ganz normal: "Sie sind belgische Spieler [....]. Sie sind in Polen geboren, aber sind keine polnischen Spieler."
Mariusz Kedziora sitzt schon länger nicht mehr auf der Trainerbank. Er genießt es, dass er mehr Zeit für seine Frau und seine Familie hat. Er hat auch mehr Zeit, die Spiele seiner Söhne Damian und Bartosz zu schauen.
Kedziora hat nie bereut, vor langer Zeit von Polen nach Belgien gekommen zu sein: "Wir sind sehr zufrieden hier, sehr glücklich [...] Dieser Weg war nicht so einfach, aber der Anfang ist immer schwer. Wenn man fleißig ist und arbeitet, dann kann man so ein Paradies genießen, wenn man lebt in Belgien lebt."
cr/est