Eine kurze Etappe stand heute auf dem Streckenplan der Tour de France. Nur 153 Kilometer waren zwischen Cambrai und Reims zu bewältigen. In einem Massensprint sicherte sich der Italiener Alessandro Petacchi bereits seinen zweiten Etappensieg.
Stürze haben die ersten drei Etappen der Tour de France überschattet und den Ausgang des Rennens in Brüssel, Spa und Arenberg geprägt. Umso erfreulicher, dass auf der vierten Etappe von Cambrai nach Reims alles glatt lief und wir ein reguläres Rennen mit einem sauberen Schlussspurt erlebten. Dabei gewann ein Altmeister den Kampf der Generationen. Der 36-jährige Italiener Alessandro Petacchi aus dem Lampre Team setzte sich relativ früh an die Spitze und konnte von keinem seiner Konkurrenten eingeholt werden.
Nach dem Sieg am Sonntag in Brüssel war das bereits der zweite Tageserfolg für Alessandro Petacchi. Nachdem er sich in Brüssel nach vielen Stürzen seiner Konkurrenten in einer kleineren Gruppe durchsetzen konnte, hielt er diesmal das gesamte Feld in Schach. Mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste der Neuseeländer Julian Dean, Dritter wurde der Norweger Edvald Boasson Hagen, vor Robbie Mc Ewen und Robert Hunter. Der Norweger Thor Hushovd, der gestern noch gewonnen hatte wurde 9. und verteidigte das Grüne Trikot. Allerdings ist Alessandro Petacchi ihm hier dicht auf die Pelle gerückt. Enttäuschend der bescheidene dreizehnte Platz des Briten Marc Cavendish, des besten Sprinters der jungen Generation, der im letzten Jahr bei der Tour nicht weniger als sechs Etappensiege feierte.
Die Belgier, die gestern in Arenberg mit Johan Vansummeren und Jürgen Van den Broeck zwei Top-Ten-Platzierungen erreichten, haben derzeit keine Sprinter in ihren Reihen. Das dokumentiert Rang 29, den Jürgen Roelandts heute als bester Belgier belegte. Dennoch konnte sich ein belgischer Fahrer aus dem Lotto-Team in Szene setzen. Tour-Neuling Francis De Greef gehörte zu einer fünfköpfigen Ausreißergruppe, die sich auf den ersten Kilometern gebildet hatte und erst drei Kilometer vor dem Ziel vom Feld geschluckt wurde.
Bei einer Etappe, die keinen Einfluss hatte auf die Gesamtwertung, verteidigte der Schweizer Fabian Cancellara das Gelbe Trikot des Spitzenreiters und Jürgen Van den Broeck als bester Belgier seinen zehnten Rang. Morgen führt eine weitere Flachetappe von Epernay über 190 Kilometer nach Montargis.
mr