Bei der AS Eupen fehlten neben dem verletzten Hendrik van Crombrugge überraschenderweise auch die beiden Franzosen im Kader, der es gegen Sint Truiden aufnehmen musste. Offenbar waren disziplinarische Maßnahmen der Grund für das Aussortieren aus dem Kader. Bei Sint Truiden fehlten mit Gueye, Ceballos, Vetokele, Mataresse, Botaka, Charisis und Kotysch gleich sechs potenzielle Stammspieler. In den letzten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams war jeweils immer die Heimmannschaft erfolgreich.
Sint Truiden gab in den ersten Minuten den Ton an, auch begünstigt durch einige kleinere Unstimmigkeiten im Eupener Abwehrverhalten. Nach rund sieben Minuten dann erste nennenswerte Vorstöße der Schwarz-Weißen, die aber noch nicht in Richtung Gastgebertor gingen.
Richtig gefährlich wurden die Eupener in der 17. Minute bei einem Konter. Afif legte links auf den mitgelaufenen Garcia ab. Der Schuss des Spaniers ging nur an den Pfosten. Eupens Offensive funktionierte gut, denn es folgten noch weitere gut nach vorn getragene Spielzüge. Bei einem solchen Spielzug verletzte sich der Ghanaer Eric Ocansey nach Kontakt mit dem Ex AS-Spieler Samuel Asamoah. Für ihn kam in der 29.Minute Nils Schouterden.
Drei Minuten später säbelte Babacar Niasse Jonathan Legaer mit etwas ungestümem Einsatz im Strafraum um. Yohan Boli verwandelte den Strafstoß zur 1:0-Führung der Hausherren. Niasse war zwar noch am Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend parieren.
Der Schock des Rückstand musste ein paar Minuten verdaut werden, ehe Lazare in der 43. Minute aus der zweiten Reihe schießen konnte. Sint Truidens Teixeira konnte den Ball gerade noch vor der Linie weg grätschen. Kurz danach war Lazare erneut beteiligt, doch statt selbst drauf zu halten, wollte er noch mal quer passen auf Passgeber Leye. Sint Truidens Abwehr konnte klären.
Keine drei Minuten nach dem Wiederanpfiff fiel dann der längst überfällige Ausgleich. Ein schön ausgespielter Angriff über Fadlalla und Schouterden landete bei Eupenes Goalgetter Nummer eins, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einnetzen konnte.
Eupen drehte nun auf und zeigte kurzzeitig, zu was die Mannschaft fähig sein kann. Das Tor machte aber der Gastgeber. Samual Asamoah traf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber mit einem Traumtor zum 2:1 in der 55. Minute. Bitter für die Schwarz-Weißen. Der Schock wurde aber schnell verdaut, denn im Gegenzug sorgte Garcia nach Vorarbeit Leyes über die rechte Seite in der Mitte für das 2:2.
In der 60. Minute folgte die nächste Führung der Gastgeber. Alexis de Sart trug sich nun in die Torschützenliste ein. 3:2! De Sart konnte sechs Minuten später eine unübersichtliche Situation in der Eupener Abwehr zu seinem zweiten Treffer des Abends nutzen: Gegentreffer 39 in dieser Spielzeit. Schouterden hatte in der 81. Minute die Möglichkeit, den Anschlusstreffer zu landen. Sein Schuss war aber zu unpräzise.
Fünf Minuten später gelang Fadlalla mit dem Mut der Verzweiflung das 3:4. Ein Schuss von der Strafraumgrenze, der hart und präzise im Tor der Limburger untergebracht werden konnte. In der Nachspielzeit gelang Eupen das 4:4. Valiente war der Torschütze.
AS Eupen jetzt Tabellenletzter
Trotz des Punktgewinns ist die AS nun wieder Tabellenletzter, da Mechelen gegen Kortrijk gewinnen konnte. Ein wenig Enttäuschung war dann auch bei AS-Direktor Christoph Henkel zu spüren: "Wahnsinnig spannendes Spiel und Ergebnis. Aber ich bin trotzdem ein bisschen traurig, weil bei dem Spiel heute auch mit vier Toren, die wir erzielen, vielleicht auch mehr drin war."
Der Ausgleichstreffer fiel in der Nachspielzeit. "Letzte Woche hatten wir uns das auch gewünscht, dass wir aus dem Druck heraus das noch machen", sagt Christoph Henkel im Gespräch mit dem BRF, "die Mannschaft hat sehr gut reagiert und nochmal dran geglaubt und deswegen heute völlig verdient diesen Punkt hier geholt."
Am kommenden Wochenende ist spielfrei. In zwei Wochen empfängt die AS Eupen den FC Antwerp zum 15. Spieltag. Drei Punkte sind da Pflicht. "Dreier sind in unserer Tabellenposition fast in jedem Spiel verpflichtend", sagt Christoph Henkel, "wir sind auf dem letzten Tabellenplatz, aber die anderen Mannschaften sind ja noch in Reichweite und wir haben eine steigende Leistung gezeigt. Und insofern haben wir jetzt zwei Wochen Zeit, um uns auf das nächste Spiel vorzubereiten."
cr/est