Wenn es gegen den Rekordlandesmeister geht, ist die Motivation von ganz alleine da. Trainer Jordi Condom kann nach dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft in Gent am Dienstag wieder aus dem Vollen schöpfen. Moussa Wagué wird aller Voraussicht nach wieder in die Startelf zurückkehren.
Gegen die Veilchen rechnet sich AS-Coach Condom durchaus auch einen möglichen Punktgewinn aus. Der Spanier macht es an drei Punkten fest, dass Anderlecht am Kehrweg zu schlagen ist: Zum einen ist der Rekordlandesmeister nach dem Trainerwechsel noch auf der Suche nach der idealen Mannschaft, zum anderen hofft Condom auf den Müdigkeitsfaktor des Vereins, der ja auch in der Champions League antreten muss. Das geht überein mit dem dritten Punkt, dem nächsten Spieltag in der Champions League. Am Dienstag müssen die Veilchen bei Paris Saint-Germain antreten und sind mit ihren Gedanken vielleicht schon dort.
Viele Tore bei Heimspielen
Die Eupener gelten als heimstark. Acht der neun Punkte haben die Schwarz-Weißen im Kehrwegstadion geholt. Im Schnitt fallen dort auch pro Spiel fast vier Tore. Ein Rekordwert der Liga, der hoffentlich auch viele Zuschauer ins Stadion locken wird.
Wenn der Landesmeister kommt, gibt es ein Wiedersehen mit Henry Onykuru, der in Anderlecht bislang mit sechs Treffern der torgefährlichste Spieler ist. Die Abwehrreihen freuen sich schon auf den quirligen Nigerianer, wissen sie doch wohl am besten, wie Onyekuru gestoppt werden kann.
Die Null zu halten ist immer noch Thema, doch ob es ausgerechnet gegen Anderlecht klappen wird, darf bezweifelt werden. Für Mbeye Leye ist es aber möglich, dass Eupen den RSC Anderlecht schlagen wird. Es macht den Charme der Serie aus, dass jeder jeden schlagen kann.
Gegen Standard, Genk und Mechelen hat die Mannschaft bereits Können gezeigt. Eupen ist aber in der Situation, dass es am Samstag ein starker oder ein ganz schwacher Auftritt sein kann. Ein gesundes Mittelmaß hat die Mannschaft noch nicht gefunden. Für Leye wird Eupen auf Sieg spielen, da die Anderlechter Spieler mit dem Kopf wahrscheinlich eher schon im Pariser Prinzenpark sind als im Eupener Kehrwegstadion.
Christophe Ramjoie