Es ist einiges passiert auf der 213 Kilometer langen Tour Etappe von Wanze nach Arenberg in der Nähe von Valenciennes. Sieben Passagen über das Kopfsteinpfalster, das zum Markenzeichen des Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix geworden ist, haben ihre Spuren hinterlassen. Vor allem beim Luxemburger Frank Schleck, der in den schlimmsten Sturz des Tages verwickelt wurde und das Rennen 20 Kilometer vor dem Ziel aufgeben musste: Mit dem Verdacht auf Schlüsselbeinbruch.
Sylvain Chavanel verliert das Gelbe Trickot
Für den älteren der Schleck-Brüder, einen der Anwärter auf das Podium in Paris, ist die Tour zu Ende. Zu Ende ist auch die Fahrt in Gelb des Franzosen Sylvain Chavanel. Der Etappensieger von Spa handelte sich bei gleich zwei Reifendefekten einen Rückstand von vier Minuten ein und ist jetzt nur noch die Nummer fünf der Gesamtwertung. Hier hat der Schweizer Fabian Cancellara die Führung und damit das Maillot Jaune zurückerobert: Weil er zur sechsköpfigen Spitzengruppe gehörte, die sich nach der Fahrt durch die Hölle des Nordens gebildet hatte und das Rennen unter sich ausmachte.
Mit Thor Hushovd, dem norwegischen Meister als Etappensieger und dem Briten Geraint Thomas, der Zweiter wurde. Mit dabei sind auch der Australier Cadel Evans und der Luxemburger Andy Schleck: Zwei Kandidaten für den Toursieg. Ihr Konkurrent Alberto Contador wurde mit einem Rückstand von gut einer Minute zwar nur 13., gehörte aber dennoch zu den Gewinnern des Tages: Weil Lance Armstrong nämlich nach einer Reifenpanne den Anschluss verlor und zwei Minuten nach Andy Schleck und 50 Sekunden nach Alberto Contador das Ziel erreichte.
Zwei Belgier haben Nase vorn
Ein starkes Rennen fuhren heute die beiden Belgier Johan Vansummeren und Jürgen Van den Broeck. Sie gehörten zu einer ersten Verfolgergruppe, die mit einem Rückstand von 53 Sekunden auf Thor Hushovd ins Ziel kam. Platz sieben für Johan Vansummeren, Rang neun für Jürgen Van den Broeck.
Jürgen Van den Broeck, das ist der Mann, auf dessen Schultern die Hoffnungen der belgischen Fans liegen: Im letzten Jahr fuhr er in den Bergen bärenstark und strebt diesmal eine Top-Ten-Platzierung in der Gesamtwertung an. Die Zwischenbilanz stimmt schon einmal. Denn mit einem Rückstand von 1:42 Minuten ist Jürgen Van den Broeck heute Abend Zehnter des Classement Général, das wie gesagt von Fabian Cancellara angeführt wird.
In Lauerstellung schon einige Favoriten auf den Gesamtsieg: Cadel Evans als Dritter, Andy Schleck, der Unglückrabe der zweiten Etappe, jetzt schon auf Platz sechs und Alberto Contador als Neunter.
mr