Im Vergleich zum Auftritt der Roten Teufel vom letzten Samstag in Bosnien hatte Roberto Martinez einige Veränderungen vorgenommen. Ciman rückte für Alderweireld in die Dreierabwehrkette. Witsel spielte für den verletzten Fellaini. Thorgan Hazard, Youri Tielemans und Nacer Chadli rückten für den gesperrten Carrasco, de Bruyne und Mertens in die erste Elf.
Für Jan Vertonghen war dieser Abend ein besonderer, löste er doch Jan Ceulemans als Rekordnationalspieler ab. Zum Jubiläum gab es die Gratulation des Vorgängers und die Kapitänsbinde von Eden Hazard obendrauf. Nach dem 97. Einsatz im Dress der Roten Teufel ist aber noch lange nicht Schluss für den neuen Rekordinhaber. Der Torerekord in einer WM-Qualifikationskampagne, den die Deutsche Nationalmannschaft in dieser Qualifikationsrunde aufgestellt hatte, sollte an diesem Abend im Idealfall geknackt werden. Dazu benötigten die Teufel im Zypern-Spiel fünf Treffer.
Für das letzte offizielle Spiel der Roten Teufel vor der WM blieben rund 6.000 Plätze im König Baudouin Stadion leer. Die Zyprer begannen wie erwartet defensiv. In der 12. Minute war die Hintermannschaft beim Vorstoß Eden Hazards interessierter Zuschauer, als dieser aus der zweiten Reihe drauf hielt und zum 1:0 traf. Die Rekordjagd war eröffnet. Eine Treibjagd wurde es aber erst einmal nicht, denn das Spiel schlummerte zunächst vor sich hin. Erst in der 39. Minute gab es wieder eine Möglichkeit durch Michy Batshuayi. Der Schuss des Chelsea Profis ging - nach starkem Körpereinsatz zuvor - aber über den Kasten Panayis. In der Nachspielzeit verpasste Thorgan Hazard, auf 2:0 zu erhöhen. Der Schuss des Gladbach-Profis war zu zentral, um den zypriotischen Keeper aus der Fassung zu bringen. Es war zugleich die letzte Aktion einer unspektakulären ersten Halbzeit.
Der jüngere Hazard Bruder war auch der Spieler mit der ersten Chance des zweiten Spielabschnitts. Der Schuss in der zweiten Minute nach Wiederanpfiff flog aber in Richtung des Brüsseler Abendhimmels. Fünf Minuten später machte es der Gladbach-Profi besser und verarbeite im Nachschuss die Chance von Batshuayi zum 2:0. Drei Tore waren es noch bis zum Rekord. In der 62. Minute gab es nach Handspiel im zypriotischen Strafraum Handelfmeter für die Roten Teufel. Diesmal trat der ältere Hazard-Bruder an und traf zum 3:0. Da fehlten noch zwei Tore bis zum Rekord. Für die letzten 25 Minuten durfte dann auch der wieder genesene ManU-Stürmer Romelu Lukaku ran.
Für die letzte Viertelstunde kam Kevin de Bruyne für den Doppeltorschützen Eden Hazard. Zwölf Minuten vor dem Ende egalisierte Romelu Lukaku den deutschen Rekord mit dem Treffer zum 4:0. 43 Tore in einer WM-Qualifikationskampagne! In der 88. Minute schien der neue Rekord aufgestellt, doch war Lukaku beim vermeintlichen 5:0 zuvor im Abseits. Somit zählte das fünfte Tor der Teufel an diesem Abend nicht. Durch den Sieg sind die Belgier im kommenden Jahr bei der WM in Russland in jedem Fall gesetzt.
Im November bestreiten die Roten Teufel zwei Testspiele. Gegner am 10. November ist die Auswahl Mexikos. Vier Tage später trifft die Martinez-Elf in Brügge auf Japan.
Belga: Bruno Fahy