"Es ist immer der Gedanke geblieben: Irgendwann fährst du vielleicht aber nochmal. Ich habe effektiv eine Pause gemacht von 15 Jahren. Aber man hat den Virus im Blut. Und irgendwann habe ich mir gedacht: Jetzt hast du das richtige Alter, um nochmal zu starten. Dann ist die Idee gekommen mit dem Mitsubishi und halt eben national zu fahren."
2016 stieg Martin Bach wieder in den Bergrennsport ein. Mit einem Mitsubishi Evo VI, mit dem vor sechs Jahren Hans Schori Schweizer Meister wurde. Und dieses Jahr gab es dann den belgischen Meistertitel für Martin Bach. Dabei wäre am Ende, beim letzten Rennen, fast noch alles schief gegangen.
Enge Geschichte
"Die Technik hat nicht mitgespielt. Der erste Lauf hat gut gepasst, da bin ich Bestzeit gefahren. Aber ich musste eine zweite Zeit hinbekommen. Und im zweiten Lauf habe ich direkt beim Start vorne die Antriebswelle gebrochen. Ich hab mich ins Ziel geschleppt, ich musste ankommen. Es ist eng geworden, aber es hat gepasst."
Der Vorsprung reichte und Bach wurde Meister. Auch wenn die Technik dann im Finale nicht die Entscheidung gebracht hat, war doch die ganze Saison davon geprägt. Da es kein Streichresultat gab und alle Ergebnisse zählten, war ein Ausfall schon fast gleichbedeutend mit dem K.O. Von sieben potenziellen Titelkandidaten blieben im Finale nur noch zwei übrig.
Martin Bach setzte sich gegen Eric Schwilden im Peugeot 205 durch und ist Belgischer Meister in der Kategorie 1 (Tourenwagen). Der Höhepunkt einer Karriere mit Unterbrechungen. Und mit verschiedenen Rollen - denn angefangen hat Martin Bach als Mechaniker.
Mechaniker, Beifahrer, Fahrer
"Das ist schon viele Jahre her mittlerweile. Das kam damals durch Bruno Thiry. Sein Beifahrer war ein Kumpel von mir. Schrauben war sowieso mein Beruf und es hat auch Spaß gemacht am Wochenende. Danach war ich Mechaniker von Hermann Rainer, dann habe ich ein paar Jahre aufgehört und dann ist das wieder zurückgekommen."
Und dann reichte ihm das Schrauben nicht mehr. Martin Bach setzte sich ins Auto - erstmals auf den heißen Sitz. "1984 habe ich meine erste Rallye gefahren, in Francorchamps als Beifahrer mit Rudi Theissen aus Manderfeld auf einem Datsun 100 A. Und die Saison drauf habe ich mir ein Auto gekauft, einen Opel Kadett, den Bruno Thiry auch gefahren war. Und so bin ich allmählich da rein gekommen. Bin ein paar Jahre Kadett gefahren und ein paar Jahre VW Golf."
Martin Bach stieg auf Bergrennen um, denn als Selbständiger hatte er einfach nicht mehr die Zeit zum Rallyefahren, wo man mehrere Tage unterwegs ist. Und da machte er mit einer neuen Idee auf sich aufmerksam. "1998 hatte ich die Idee, auf einem Ibiza Diesel zu fahren. Ich war der Erste, der das probiert hat im Bergrennen. Ich bin Provinz- und Interprovinz-Meisterschaft gefahren und habe auch die Meisterschaft gewonnen, in der Klasse zwei Liter. 1999 bin ich noch Provinz gefahren und dann ist allmählich meine Pause eingetreten."
Motorsport-Virus
Und jetzt sitzt Martin Bach wieder in einem Bergrenner. Auch im Beruf dreht sich bei ihm alles um vier Räder. Martin Bach ist Chef eines Autohauses in St. Vith: "Das ist halt eben der Virus. Der Virus steckt in einem. Man macht das mit Herzblut. Und dann überträgt der Beruf sich vielleicht auch ins Hobby mit rein."
"Irgendwie geht es schon immer um Autos. Sehr viel Zeit bleibt nicht mehr nebenbei." Wer sich einmal mit dem Virus angesteckt hat, ist nun mal einfach nicht mehr zu retten.
Katrin Margraff