Das Duell der AS Eupen mit Standard Lüttich birgt so viel Brisanz wie noch nie. Beide Mannschaften stehen vor dem Provinzderby gehörig unter Druck. In Lüttich ist der Druck vielleicht noch ein bisschen größer, da auch die Ansprüche des Vereins eindeutig in Richtung Teilnahme an den Play-Off I gehen. Eine dritte Saison ohne das Erreichen der Play-Off I käme in der Maasstadt einer Katastrophe gleich.
Bei der AS hat man auch mit neu formierter Mannschaft die Ansprüche nicht nach oben geschraubt, sondern von Anfang an davon gesprochen, dass nur der Klassenerhalt das Ziel ist. Auch nach der fünften Niederlage ist AS-Trainer Jordi Condom immer noch an der Spitze des Teams und möchte dies im Idealfall auch noch nach dem Wochenende bleiben.
In Eupen ist man tunlichst um Ruhe bemüht, auch wenn es nach dem 1:5-Debakel bei Waasland Beveren mächtig gebrodelt hat. Unter der Woche hat die Mannschaft fokussiert gearbeitet und Condom war froh, fast über den ganzen Kader verfügen zu können.
Gegen Lüttich wird Condom neben Diallo und Fadlalla auch auf Eric Ocansey verzichten müssen. Der Ghanaer laboriert noch an einer Blessur aus der letzten Woche und schränkt damit die Möglichkeiten in der Offensive weiter ein.
Das große Sorgenkind bleibt aber die Abwehr der AS Eupen. Da kommt der Besuch der schwächsten Offensive der Serie gerade recht. Erst drei Treffer konnten die "Rouges" in dieser Saison erzielen.
Bleibt aus Eupener Sicht zu hoffen, dass der Knoten bei den Lüttichern nicht ausgerechnet am Sonntagabend platzt. Mit Carlinhos und Duje Cop sind zwei Offensivkräfte verpflichtet worden, die bereits im Walloniederby gezeigt haben, welches Potenzial in ihnen steckt, auch wenn es noch nicht zum Torerfolg gereicht hat.
Christophe Ramjoie - Bild: Kurt Desplenter/Belga