Die Zeit von 2:59:47 Minuten war auch die drittschnellste Zeit der beiden Vorläufe. Die vier blieben nur knapp eine Sekunde über dem Landesrekord von 2:58:52 Minuten, mit dem Belgien letztes Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio auf den vierten Platz kam. "Jeder der Jungs war unglaublich. Ich denke, wir können im Finale etwas erreichen", reagierte Coach Jacques Borlée.
Schneller waren nur die USA (2:59:23) und Trinidad und Tobago (2:59:35). Auch Großbritannien und Frankreich, die in diesem zweiten Vorlauf auf Platz vier und fünf kamen, qualifizierten sich durch die guten Zeiten fürs Finale. Botswana patzte bei der Stabübergabe und schied aus.
Zuvor hatten bereits Jamaika und die Bahamas, die letztes Jahr bei Olympia in Rio aufs Podium liefen, das Finale verpasst. "Diese Mannschaften haben das Niveau unterschätzt und nicht die stärksten Läufer aufgestellt", erklärte Jonathan Borlée. "Sie haben gedacht, dass sie leicht durchkommen. Umso besser für uns", fügte Zwillingsbruder Kevin hinzu.
Aus dem ersten Lauf qualifizierten sich Spanien, Polen und Kuba. Damit stehen insgesamt fünf europäische Länder im Finale (Sonntagabend, gegen 22:15 Uhr). "Europa wird langsam wach. Ein gutes Zeichen", so Jacques Borlée.
Aller guten Dinge sind ... zwölf?
Die "Tornados" setzen eine beeindruckende Serie fort. Seit Olympia 2008 war Belgien bei den großen Wettkämpfen (Olympia, Freiluft-WM und -EM) immer im Finale - insgesamt zwölf Mal. Eine Medaille gab es bei Weltmeisterschaften allerdings noch nicht.
Um das dieses Jahr zu ändern, müssen die vier wahrscheinlich noch zulegen. Denn Großbritannien hat in der Qualifikation noch auf den starken Hudson-Smith verzichtet. Trotzdem sieht der Coach Potenzial, auch weil Jonathan bei einer Rempelei etwa eine Sekunde verlor. In welcher Reihenfolge die vier beim Finale starten, will Borlée wie üblich nicht verraten, um die Konkurrenz eventuell in letzter Sekunde noch durch eine Überraschung auszutricksen.
rtbf/vrt/belga/km - Bild: Dirk Waem/Belga